Hilden : Hildener Stadtarchiv hat neue Leiterin
Hilden. Nach acht Monaten Vakanz hat das Stadtarchiv wieder eine neue Teamleitung: Dr. Nina Mendrychowski hat sich gegen 30 Mitbewerber durchgesetzt und zum 1. Mai 2020 die Nachfolge von Dr. Wolfgang Antweiler angetreten.
Wie auch ihr Vorgänger möchte Mendrychowski Schwerpunkte in den Bereichen Bildungsarbeit und Kooperation setzen. Für diese Aufgaben bringt die studierte Philologin und Archivwissenschaftlerin nicht nur Fachwissen, sondern auch praktische Erfahrung aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln mit. „Mit Frau Mendrychowski haben wir eine sehr qualifizierte, freundliche und offene Person für diese wichtige Stelle gefunden“, freut sich Ute Holz, Sachgebietsleiterin für die Bereiche Kulturverwaltung, Archiv und Museum. „Da hat sich auch das Warten gelohnt.“
Nina Mendrychowski lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Düsseldorf. Sie hat Germanistik und Medienwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studiert und ist mit einer Doktorarbeit über ein rundfunkhistorisches Thema zum Dr. phil. promoviert worden. Anschließend schloss sie eine archivfachliche Ausbildung in Potsdam mit dem Master ab. Ihre Abschlussarbeit beschäftigte sich mit digitaler Langzeitarchivierung. Zuletzt hat die 38-Jährige als Archivarin im Stadtarchiv Köln gearbeitet. „Das Archiv in Hilden hat genau die richtige Größe“, ist Nina Mendrychowski überzeugt: „Groß genug, um spannende Projekte anzugehen, aber trotzdem so überschaubar, dass jedes Teammitglied verschiedene Aufgaben übernehmen kann und die Arbeit immer abwechslungsreich bleibt.“ Außerdem sei das Archiv sowohl inhaltlich als auch personell gut aufgestellt. „Mit Frau Dütjer und Herrn Winter habe ich zwei echte Hildener an meiner Seite, die das Archiv und auch die Stadt gut kennen.“
Den Medizinhistorischen Schwerpunkt habe sie so nicht erwartet: Der berühmteste Hildener, Wilhelm Fabry (1560 bis 1634), gilt als Wegbereiter der modernen Chirurgie. Seine Frau Marie Colinet (1550 bis 1640) ist die berühmteste Hebamme der Schweiz und war eine herausragende Ärztin. Beide haben zusammen praktiziert, zu ihrer Zeit eine große Ausnahme. „Die Digitalisierung ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben“, unterstreicht Nina Mendrychowski. „Das haben uns die letzten Tage und Wochen noch einmal deutlich vor Augen geführt.“