Nachfrage eingebrochen Niederländische Produzenten vernichten täglich Millionen Blumen

Naaldwijk · Die Ausbreitung des Coronavirus setzt der Blumen-Branche in den Niederlanden massiv zu. Den Züchtern bleibt nicht anderes übrig, als massenhaft Tulpen, Narzissen und Rosen zu vernichten.

 Ein Mann arbeitet auf einem Narzissenfeld in Lisse bei Amsterdam.

Ein Mann arbeitet auf einem Narzissenfeld in Lisse bei Amsterdam.

Foto: dpa/Peter Dejong

Es ist Tulpen-Saison in den Niederlanden - doch wegen der Coronavirus-Pandemie und der dadurch weggebrochenen Nachfrage müssen die Produzenten derzeit jeden Tag Millionen Blumen vernichten. "Das ist wirklich das erste Mal, dass wir das tun", sagte der Sprecher der Genossenschaft Royal FloraHolland, Michel van Schie, der Nachrichtenagentur AFP. Aber es sei die "einzige Lösung".

Royal FloraHolland zufolge müssen voraussichtlich zwischen 70 und 80 Prozent der in den Niederlanden produzierten Blumen vernichtet werden. Die meisten Züchter tun dies laut van Schie in ihren Gärtnereien. Am Standort der Genossenschaft in Naaldwijk türmten sich in den vergangenen Tagen dennoch bergewiese unverkaufte Tulpen, Rosen, Chrysanthemen und andere Blumen. Sie wurden per Bagger zu großen Halden zusammengetragen.

Die durch die Coronavirus-Pandemie erzwungene Schließung von Geschäften und Läden werde "dramatische" Folgen haben, sagte die Chefin der Königlichen Gesellschaft der Blumenzwiebel-Produzenten, Prisca Kleijn. Es gebe "keine Nachfrage mehr nach Blumen", weil die Pandemie ganz Europa im Griff habe.

Die Krise komme insbesondere für Tulpenzüchter zum "schlechtesten Zeitpunkt des Jahres", denn deren Erntezeit laufe von Januar bis in den Mai hinein, ergänzte Kleijn. Die Krise treffe die Züchter deshalb "mitten in der Saison, wenn sie ihr Geld verdienen müssen".

(AFP)
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