Kommunalwahl 2020 Wer ist der leidenschaftlichste Bilker?

Düsseldorf · Die Bewerber um das Direktmandat in Wahlbezirk 14 betonen ihre Begeisterung für den Stadtteil.

 Symbolfoto: Wahl.

Symbolfoto: Wahl.

Foto: dpa/Ina Fassbender

In unserer Reihe zur Kommunalwahl stellen wir die Kandidaten vor, die sich in den 41 Düsseldorfer Wahlbezirken um ein Direkmandat bemühen, um in den Stadtrat einzuziehen. Diesmal: Wahlbezirk 14 (Bilk Mitte)

Wir hätten an dieser Stelle nicht dazuschreiben müssen, wo Wahlbezirk 14 liegt, denn das ergibt sich aus den Angaben der Bewerber mit deutlichem Nachdruck. Mit so viel Nachdruck, dass die sehr engagierten Oberbilker der vorherigen Folge beinah den Eindruck eines distanzierten Verhältnisses zu ihrem Stadtteil machen. Udo Figge zum Beispiel, der den Wahlbezirk vor sechs Jahren für die SPD gewann, nennt vier Freizeitaktivitäten. Der 56-Jährige ist Mitglied bei den Bilker Schützen, den Bilker Martinsfreunden, den Bilker Heimatfreunden und im Verein Spielen und Leben in – man ahnt es – Bilk. Figge hat eine beachtliche politische Vita: In der Bezirksvertretung 3 war er bereits Fraktionsvorsitzender, Bezirksvorsteher und stellvertretender Bezirksvorsteher. Zudem gehört er einer Reihe der wichtigen politischen Gremien des Stadtrats an. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen sowie Mitglied im Bau-, im Verkehrs-, im Rechnungsprüfungs- und im Sportausschuss.

Figge gewann in Bilk Mitte vor sechs Jahren mit 5,4 Prozentpunkten Vorsprung auf die CDU. Die Wiederholung dieses Resultats möchte Sylvia Wiechert verhindern. Die 49-jährige Diplom-Finanzwirtin sitzt für die Christdemokraten bereits im Stadtrat und in drei der zugehörigen Gremien: im Personal- und Organisations-, im Rechnungsprüfungs- und im Schulausschuss. Sie nennt Politik auch als eines ihrer Hobbys neben Lesen, Musik und Malerei. Sylvia Wiechert engagiert sich zudem für „Frischluft“, einem christlich-demokratischen Kinder- und Jugendverband.

Zu den explizit euphorischen Bilkern zählt der Bewerber der Grünen, Thorsten Graeßner. Der 53-Jährige ist Pflegschaftsvorsitzender einer Gesamtschule in Bilk, Mitglied zweier Sportvereine, engagiert sich für die Spieloase und den Zentralschulgarten im Stadtteil. Mit einem Freund hat er die Geschichte des bunten Bilker Bunkers in der Aachener Straße aufgearbeitet, viele Zeitzeugen befragt und die Ausstellung in der Bilker Bücherei und in einer Schule gezeigt. Darüber hinaus ist der IT-Projektleiter bei einem Touristik- und Handelsunternehmen in der Bezirksvertretung 3 Sprecher seiner Fraktion sowie Mitglied im Schul- und im Sportausschuss und im Beirat Straßenumbenennungen. Graeßners Listenplatz 16 könnte für den Stadtrat reichen, die Chancen auf eine Direktmandat stehen gemessen an der Europawahl 2019 auch gut. Damals holten die Grünen in Bilk Mitte 37,7 Prozent der Stimmen – das war mehr als CDU und SPD zusammen hatten.

Jan Feldmann von der FDP nennt seinen Stadtteil „sehr schön“. Als er 2011 nach Düsseldorf gezogen war, sei ihm klar gewesen, „hier bleibe ich“. Als junger Vater und Mann einer Frau im Schuldienst sehe er aber auch, was noch verbessert werden könne. Von der Toilette bis zur Digitalisierung in den Schulen, vom erneuerungswürdigen Spielplatz bis zum sicheren und lückenlosen Radweg gebe es noch einiges anzupacken. Feldmann ist 37 Jahre alt und Vertriebsingenieur.

Für die Linke bewirbt sich Manfred Wollnitz. Der 49-Jährige zählt zur erweiterten Fraktion und vertritt diese im Personal- und Organisationsausschuss.

Die AfD hat auf Anfrage unserer Redaktion bisher keine Bewerber für die Direktmandate übermittelt.

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