Einsatz am Carlsplatz Polizist ist nach Faustschlag dienstunfähig

Düsseldorf · Aggressive Gruppen fallen nun auch in den Randbereichen der Altstadt auf. Einsatz am Carlsplatz eskalierte.

 Auf der Freitreppe gibt es neue Markierungen zur Einhaltung der Abstandsregeln.

Auf der Freitreppe gibt es neue Markierungen zur Einhaltung der Abstandsregeln.

Foto: Stadt Düsseldorf

Während der städtische Ordnungs- und Servicedienst auch am Wochenende in der Altstadt wieder die Einhaltung der Abstandsregeln zu Corona-Zeiten im Blick hatte, bekommt es die Polizei dort immer öfter spät in der Nacht mit aggressiven Gruppen zu tun. Dabei beobachtet die Polizeiinspektion Mitte dass sich diese aus dem Kern der Altstadt in deren Randbereiche verlagern. Dazu gehören das Schlossufer, das Mannesmannufer, Eiskellerberg oder südliche Altstadt. In der Nacht zu Sonntag eskalierte ein Einsatz am Carlsplatz.

Anwohner hatten die Polizei gegen 1.20 Uhr dorthin gerufen. Sie fühlten sich von einer 15-köpfigen Gruppe junger Menschen (19 bis 28 Jahre) gestört, die lautstark auf dem Parkhausdach feierten und randalierten. Nachdem die Gruppe danach zunächst gemeinsam mit den Polizisten das Parkhaus verlassen hatte, drückte ein 20-jähriger Duisburger plötzlich provokativ eine Zigarette an einem Streifenwagen aus. Wie die Pressestelle der Polizei mitteilt, habe der Polizist den Mann zur Rede stellen wollen. Daraufhin habe ein weiterer Mann aus der Gruppe heraus einen Beamten mit einem Faustschlag attackiert. Dabei wurde der Polizist so schwer verletzt, dass er ambulant in einer Klinik behandelt werden musste. Er war nicht mehr dienstfähig.

Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst unerkannt. Bei der anschließenden Fahndung konnte ein Verdächtiger angetroffen werden. Eine mögliche Tatbeteiligung werde geprüft. Die Gruppe am Carlsplatz bedrängte die Polizisten in der Folge so massiv, dass diese Pfefferspray einsetzen mussten. Weitere Polizisten kamen zur Unterstützung und hatten schließlich die Situation unter Kontrolle. Doch die Randalierer zeigten wenig Einsicht. Trotz der ausgesprochenen Platzverweise wurden sie erneut in der Altstadt angetroffen. Mit der Folge, dass sie den Rest der Nacht im Gewahrseim verbringen mussten. Gegen sie wird nun ermittelt.

Die Polizei war am Wochenende mit einer Hundertschaft im Einsatz. Das Polizeipräsidium kündigte auch für die nächsten Wochenenden eine starke Präsenz an. Man wolle konsequent einschreiten und keine Toleranz gegenüber Randalierern zeigen.

Die Stadt wird am Montag eine Bilanz zu den Einsätzen des Ordnungsdienstes am Wochenende vorlegen. Sie hatte noch am Freitag neue Markierungen an der Freitreppe am Burgplatz aufgebracht, damit dort die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden. Der „Hotspot“ der Geselligkeit musste diesmal nicht gesperrt werden. Allerdings musste der städtische Ordnungsdienst eine Gruppe von rund 50 Leuten auffordern, mehr Abstand einzuhalten.

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