NRW Ein Konzert für Ehrenamtler

Benrath · Rotary Düsseldorf Süd will sich nicht nur bei den Freiwilligen bedanken, sondern auch Künstlern eine Möglichkeit zum Auftritt geben.

 Stephan Hinsche, Präsident des Rotary-Clubs Düsseldorf Süd, hat mit seinem Serviceclub ein Konzert organisiert.

Stephan Hinsche, Präsident des Rotary-Clubs Düsseldorf Süd, hat mit seinem Serviceclub ein Konzert organisiert.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Stephan Hinsche klopft auf das Holz der mit ordentlich gestutzten Bäumchen bepflanzten Blumenkübel vor Schloss Benrath. „Ich bin sehr froh, dass die Lage sich gerade noch rechtzeitig so entspannt hat, dass wir unser Dankeschön-Konzert nicht digital, sondern live und vor Publikum in der Tonhalle veranstalten können.“ Hinsche ist Präsident des Rotary-Clubs Düsseldorf Süd. Gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden plant er bereits seit Oktober eine Veranstaltung, die als Dank an Menschen konzipiert ist, die sich während der Krise ehrenamtlich betätigt haben.

Mit rund 90 Mitgliedern und dem Gründungsjahr 1962 gehört der Rotary-Club Düsseldorf Süd zu den größeren und älteren Ablegern der international tätigen Service-Gesellschaft in der Landshauptstadt, wo unter anderem auch die Vereine Rotary Schlossturm oder Rotary Pempelfort aktiv sind.

Besuche an Schulen
mussten ausfallen

Wie viele andere Vereine und Organisationen wurden auch die Rotarier durch Corona vor eine besondere Herausforderung gestellt. „Unsere soziale Interaktion mussten wir stark zurückfahren – Treffen, Vorträge und gemeinsame Unternehmungen waren so gut wie nicht möglich“, erklärt Hinsche. Auch die sonst regelmäßig stattfindenden Besuche an den weiterführenden Schulen, die der Berufsorientierung dienen, mussten ausfallen. Dafür habe ein erhöhter Bedarf für die sozialen und caritativen Tätigkeiten des Vereins bestanden. „Entsprechend haben wir unseren Gemeindienst im vergangenen Jahr besonders hoch gewichtet“, sagt Hinsche. Nach dem Leitspruch der Rotarier „Service above self“ hat der Serviceclub bereits zu Beginn der ersten Corona-Welle eine Spende von 50 000 Euro an Diakonie und Caritas getätigt, um erste Versorgungslücken zu decken, bevor schließlich die institutionalisierte Hilfe anlaufen konnte.

Stephan Hinsche sagt mit Blick auf das zurückliegende Jahr: „Die Krise hat deutlich gezeigt, wo in unserer Gesellschaft Bedarfe bestehen: Eine solche Situation hinterlässt dort die meisten Spuren, wo es schon vorher wirtschaftliche und soziale Probleme gab.“ Und genau dort haben die Rotarier mit ihren Spenden helfen können. Gefördert wurden lokale Projekte, etwa ein Mittagstisch für Kinder aus armen Familien in Zusammenarbeit mit der Diakonie, aber auch internationale Initiativen in Afrika oder dem Nahen Osten wurden unterstützt. „Aber nicht nur wir haben unser Bestes gegeben, das durch die Pandemie verursachte Leid zu mindern, sondern so viele Leute haben sich engagiert und wirklich viel Gutes bewirkt“, sagt Hinsche. Und für diese Menschen veranstaltet der Rotary-Club Düsseldorf Süd am morgigen Donnerstag ein Konzert in der Tonhalle. 400 Ehrenamtler und Freunde klassischer Musik wurden über Diakonie, Caritas, DRK, Uniklinik und Graf-Recke-Stiftung eingeladen. „Wir planen das Konzert seit Oktober. Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, es nur digital übertragen zu können. Dass es jetzt relativ spontan doch in der Tonhalle stattfinden kann, ist auch Intendant Michael Becker zu verdanken, der Mitglied in unserem Verein ist“, so Hinsche.

Doch Rotary Düsseldorf Süd will auf diese Weise nicht nur die Ehrenamtler für ihren Einsatz belohnen, der Verein hat auch die andere Seite des Konzertsaals im Blick. „Ich kenne keinen Künstler, der während der Pandemie auf dem Sofa geblieben ist“, sagt Stephan Hinsche. Unter dem Motto „Neuland“ bekommen selbstständige Musiker aus Düsseldorf – vom Solokünstler bis zum Orchester – auf diese Weise die Chance, ihre während der Corona-Zeit entstandenen Werke zu präsentieren. Rund 60 Bewerber gab es für das Tonhallen-Konzert der Rotarier, zwölf wurden von einer Jury ausgewählt und dürfen nun für die Ehrenamtler auftreten. „Es sind tolle Werke dabei, die Kreativen haben sich in dieser schweren Zeit selbst übertroffen“, sagt der Rotarier-Präsident. Für diese Werke hat man den Künstlern viel Zeit eingeräumt: Für die zwölf Auftritte wird es drei Abschnitte mit einer Dauer von je anderthalb Stunden geben.

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