Düsseldorf Rochusclub: Nur 3:3 gegen Aufsteiger

Lukas Rosol und Mats Moraing holen die Punkte im Einzel. Am ersten Spieltag verliert Top-Doppel Moraing und Jozef Kovalik das entscheidende Duell.

Düsseldorf: Rochusclub: Nur 3:3 gegen Aufsteiger
Foto: Horstmüller

Krefeld. Alle drei Minuten schaute Detlev Irmler am vergangenen Freitag auf sein Smartphone. Welcher Spieler kommt in Wimbledon weiter, wer scheidet aus? Der Teamchef des Rochusclubs musste gleich zum Saisonauftakt in der Tennis-Bundesliga wieder ganze Arbeit leisten, um sein Team für das Duell gegen Aufsteiger TC Weinheim 1902 komplettieren zu können. Malek Jaziri war körperlich zu erschöpft, Pablo Andujar fehlt ohnehin in der ersten Saisonhälfte, und auch Marcel Granollers stand nicht zur Verfügung. Am Ende aber waren vier Spieler gefunden. „Wenn man einen guten Start erwischt, hat man die halbe Miete im Sack. Weinheim wird ein Schlüsselspiel. Gegen Mannheim gilt das auch. Sollten wir beide Heimspiele verlieren, müssen wir nach unten schauen“, hatte der 76-Jährige im Vorfeld der Auftaktpartie gesagt.

Eine Niederlage gab es zum Liga-Auftakt zwar nicht, doch die Düsseldorfer kamen gestern gegen Weinheim nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus. „Das Ergebnis bringt uns jetzt in Schwierigkeiten. Wir können froh sein, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind“, sagte Irmler und fasste damit einen Tennistag zusammen, der ihn nicht zufrieden stimmte.

Nach den ersten beiden Einzeln am Vormittag stand es 1:1. Lukas Rosol hatte gegen den aufstrebenden Deutschen Yannick Hanfmann den Verlust des ersten Satzes wettgemacht und die Begegnung mit 10:6 im Champions-Tiebreak für sich entschieden. Bei Matwe Middelkoop lief es parallel leider genau anders herum. Der Niederländer gewann den ersten Durchgang gegen Moritz Baumann, gab den zweiten Satz aber ebenso ab wie den Tiebreak, der anstelle eines kompletten Satzes gespielt wird. An Position eins hatte Irmler Jozef Kovalik nominiert. „Er befindet sich irgendwie immer zwischen Baum und Borke“, sagt der Teamchef über den 24-Jährigen und spricht damit die Unbeständigkeit des talentierten Slowaken an, der an guten Tagen Top-100-Spieler in die Knie zwingen und an weniger guten Tagen gegen auf dem Papier schwächere Kontrahenten ebenso schnell das Nachsehen haben kann.

Gestern war der Australier John Millman gegen Kovalik der bessere Mann, gewann klar mit 6:2 und 6:4. „Jozef war zu angespannt, hatte kein Gift in seinem Spiel. Er hat nur reagiert. Einen Punkt hätte er holen müssen. Aber er hat sein Potenzial heute nicht ausspielen können“, erklärte Irmler.

Dass der Rochusclub vor den abschließenden Doppeln noch eine Siegchance hatte, lag an Mats Moraing. Der 1,99-Meter-Mann, der bereits 2016 viele wichtige Einzelerfolge für das Team eingefahren hatte, behielt in zwei Durchgängen gegen Jonas Lütjen die Oberhand. Rosol und Middelkoop hatten die Gastgeber mit ihrem Doppel-Erfolg 3:2 in Führung gebracht. Kovalik und Moraing unterlagen Millman und Hanfmann jedoch mit 1:6 und 6:7. Am Freitag gegen Grün-Weiß Mannheim, einen Mitfavoriten um den Titel, sollte dann schon ein Erfolg her, damit sich der Rochusclub nach der Vizemeisterschaft 2016 in diesem Jahr nicht frühzeitig nach unten orientieren muss.

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