Heino mal ganz klassisch

In der Christuskirche zeigte sich der Oberbilker von einer ganz anderen Seite. Im Publikum waren viele bekannte Gesichter.

Düsseldorf. "So viele Verwandte und bekannte Gesichter im Publikum - das war für mich etwas ganz Besonderes. Ich habe das Gefühl, dass das Publikum das ähnlich empfindet", freute sich Heino am Sonntag nach seinem Konzert in der Christuskirche, mit dem er seinen 71. Geburtstag in seiner Geburtsstadt gefeiert hat.

Zuvor hatte sich Heino bei seinem Publikum mit dem Oberbilker Heimatlied verabschiedet: "Es freut mich, aus diesem Anlass das Lied singen zu können, denn der Stadtteil ist meine Heimat."

Geschichten von damals weiß auch seine Frau Hannelore, die schon oft mit ihrem Mann durch den Stadtteil gefahren ist. "Er erzählt gerne, wo er früher gewohnt oder gearbeitet hat. Hier in der Christuskirche ist er als kleiner Junge nach dem Krieg in den Kirchturm geklettert und hat mit anderen Jungs die Glocken geläutet", erinnerte sich Hannelore.

Unter den Gästen bei dem festlichen Konzert in dem wunderschön beleuchteten Kirchenraum waren auch viele Verwandte: etwa Heinos Sohn Uwe, seine Schwiegertochter Vera und die Patentante Helmi Försterling sowie Schwester Hannelore Hofmann: "Ich hatte das Konzert schon in Krefeld gesehen. Das war so ergreifend, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte."

Auch viele Freunde und Kollegen sind zu dem Konzert gekommen, in dem ein Mix aus Kirchenmusik, klassischen Stücken und neuen Liedern des Sängers zu hören war. So auch Moderator Max Schautzer, der mit Frau Gundel angereist war: "Mir hat Heino in seinem Café in Bad Münstereifel Teile des Programms schon vorgesungen, ich bin ich gespannt, wie die Stücke hier in der Kirche wirken."

Interessiert schaut sich auch Schlagzeuger Vassi Papadopoulos das Konzert an. Von 1987 bis 2003 war er mit Heino auf Tour. "Wir haben immer eng Kontakt gehalten. Jetzt ist es ein schönes Gefühl, ihn hier zu erleben. Zu den ehemaligen Kollegen gehört auch Dino Engel, der mit Heino einst im Trio "OK Singers" aufgetreten ist. "Wenn ich seine Karriere sehe, freue ich mich, dass es einer aus unseren Reihen geschafft hat", erkennt Engel Heinos Leistungen neidlos an.

Neid kennt auch Pfarrer Ansgar Puff nicht, in dessen Kirche St. Josef das Konzert ursprünglich stattfinden sollte. Aus Platzgründen wurde es dann verlegt. "Wichtig ist nur, dass er in Oberbilk ein Konzert gibt", sagte Puff. Das sieht auch die Oberbilkerin Petra Klingenberger so: "Heino ist ein Junge aus dem Stadtteil, schon allein deshalb reizt es mich, ihn hier live zu erleben."

Für Toningenieur Ralf Freudenberg sind Kirchen eine besondere Herausforderung. "Wir haben hier spezielle Technik im Einsatz, die in solchen Räumen funktioniert. In der Christuskirche ist die Akustik hervorragend", sagt Freudenberg, der mit vier Mann zweieinhalb Stunden gebraucht hat, um aus der Kirche einen Konzertsaal zu machen.

Ein Höhepunkt des Konzerts war das Lied "Auch ein Baum wird älter", mit dem Heino sein Leben in mehreren Strophen zusammenfasst. Im zweiten Teil des Abends wurde es mit "Ave Maria" und "Die Himmel rühmen" dann sehr festlich. Nach den drei Schlafliedern, mit denen sich Heino verabschiedete, sangen die 750 Gäste dem sichtlich gerührten Sänger ein Geburtstagsständchen - dazu gab es 71 Rosen.

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