Nach Bluttat in Hanau 1200 Teilnehmer in Düsseldorf bei Demo gegen rechten Terror

Düsseldorf · Schweigeminute, Kundgebung, Demo-Zug nach Oberbilk: Auch alle vier OB-Kandidaten kamen nach den Hanau-Morden zum Düsseldorfer Hauptbahnhof.

 OB Thomas Geisel spricht auf der Demo gegen Rechts.

OB Thomas Geisel spricht auf der Demo gegen Rechts.

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Rund 1200 Düsseldorfer haben am Freitagnachmittag an der kurzfristig vom Aktionsbündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ organisierten Demonstration gegen rechten Terror teilgenommen. Unweit des Hauptbahnhofes versammelten sich die Demonstranten nach den Morden von Hanau zunächst zu einer Schweigeminute, dann zu Kundgebung und Demo-Zug nach Oberbilk. Alle vier Düsseldorfer OB-Kandidaten waren anwesend – neben Thomas Geisel also Stephan Keller (CDU), Stefan Engstfeld (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Außerdem Vertreter von Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, darunter Thorsten Nolting (Diakonie), Michael Szentei-Heise (Jüdische Gemeinde) oder Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven.

In seiner Ansprache griff Geisel vor allem die AfD an, ohne sie namentlich zu nennen: „Diese Biedermänner sind die Brandstifter, die die Saat für solche menschenverachtenden Verbrechen gelegt haben.“ Der OB sagte, dass er Polizeipräsident Wesseler eingeladen habe, um gemeinsam zu erörtern, „wie wir muslimische Einrichtungen in Düsseldorf besser schützen können“.  

Sprecherinnen des Bündnisses beklagten, dass auch in vielen Medien zuletzt zu oft von Clan-Kriminalität die Rede gewesen sei und jede Shisha-Bar kriminalisiert würde, was dazu beitrage, die Hemmschwelle für rechte Gewalttäter zu senken. Für Befremden sorgten allerdings überzogene und pauschale Verbalattacken einer Sprecherin der sogenannten „Interventionistischen Linken“ insbesondere gegen CDU und FDP, zumal damit das Zusammenstehen der Demokraten in Düsseldorf in Frage gestellt wurde.

Gegen 17.40 Uhr setzte sich der Demo-Zug über die Karlstraße in Richtung Oberbilk in Bewegung. Das multikulturell geprägte Viertel rund um die Ellerstraße hatte man bewusst als Ziel ausgesucht.

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