Flughafen Düsseldorf Stau vor Sicherheitskontrolle: Passagiere verpassen Flüge

Düsseldorf · Der Sicherheitsdienstleister Kötter gibt an, „gut aufgestellt“ gewesen zu sein. Passagiere schildern ihre Erlebnisse.

 Lange Schlangen am Flugsteig C am Donnerstag.

Lange Schlangen am Flugsteig C am Donnerstag.

Foto: Verdi

Lange Schlangen vor den Sicherheitsschleusen des Flughafens haben am Freitag dazu geführt, dass mehrere Passagiere ihre Flüge verpassten. Zwei Reisende nach London schilderten unserer Redaktion, dass sie zwischen 6 und 7 Uhr mehr als 40 Minuten vor der Kontrolle warten mussten, obwohl auf der Anzeige zu Flugsteig B nur fünf bis zehn Minuten prognostiziert waren. Das Öffnen weiterer Schleusen sei zu spät gekommen und habe kaum Entlastung gebracht. Zudem hätten eine weitere Passagierin nach London sowie ein Pärchen auf dem Weg nach Manchester ihre Flüge nicht mehr erreicht.

Eine vierköpfige Familie verpasste zudem ihren Flug nach München, wie die Mutter von zwei Kindern im Alter von sieben und zehn Jahren im Telefonat mit unserer Redaktion berichtet. Für den Abflug um 6.40 Uhr sei man bereits um 5.20 Uhr am Flughafen gewesen. Schon die Schlange am Check-in von Eurowings sei sehr lang gewesen, dann habe man „mindestens eine halbe Stunde“ vor der Sicherheitsschleuse warten müssen. Auch sie habe mit weiteren Betroffenen gesprochen, die etwa nach Palma, Wien und Ibiza unterwegs waren.

Laut Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi hat es bereits am Donnerstagmorgen extrem lange Schlangen vor dem Sicherheitsbereich gegeben. Am Freitag habe der Sicherheitsdienstleister Kötter sogar kurzfristig eine Fortbildung abgesagt, um die Teilnehmer und sogar die Ausbilder hinzuzuziehen. „Das Personal ist grundsätzlich nicht ausreichend, zudem müssten pro Schicht mehr Reserven vorgehalten werden.“ Hier müsste spätestens der neue Dienstleister ab Juni nachbessern. Die Zustände seien auch für die Mitarbeiter nicht haltbar, da die für die Sicherheit sensible Tätigkeit nicht unter Hochdruck ablaufen dürfe.

Kötter selbst spricht von einem für Februar ungewöhnlich hohen Passagieraufkommen, man sei allerdings „entsprechend der Personalanforderung unseres Auftraggebers Bundespolizei gut aufgestellt“ gewesen. Die Fluggastprognose wird mit Hilfe einer Software (ARC) erstellt, die jedoch laut Flughafen nicht ursächlich für Wartezeiten von bis zu „maximal 25 Minuten“ war.

Die Bundespolizei meldete sich am Freitag nicht auf eine Anfrage unserer Redaktion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort