Karnevals-Absage Nach Hanau: Düsseldorfer Muslime sagen Teilnahme am Rosenmontagszug ab

Düsseldorf · Die beiden Teilnehmer hatten eigentlich auf dem Toleranzwagen der verschiedenen Religionen mitfahren wollen. Martin Fricke, der evangelische stellvertretende Superintendent, hofft auf ein Umdenken.

 Der Toleranzwagen aus der vorherigen Session.

Der Toleranzwagen aus der vorherigen Session.

Foto: Walter Schuhen

Der Mordanschlag in Hanau wirft auch seine Schatten auf den Düsseldorfer Rosenmontagszug. Die beiden Teilnehmer aus dem Kreis der Düsseldorfer Muslime haben sich dazu entschlossen, nicht auf dem Wagen der verschiedenen Religionen mitzufahren. Aus Pietätsgründen gegenüber den Opfern von Hanau. Eigentlich sollten die beiden Muslime in Kostümen der „Blues Brother“ und „im Auftrag des Herrn“ auf dem Toleranzwagen dabei sein.

Martin Fricke, der evangelische stellvertretende Superintendent, bedauert das in einer Mail: „Lieber Orhun, lieber Redouan, in eure Community wurde eine Wunde gerissen, die nichts heilen kann, schon gar nicht der Karneval. Und ich habe alles Verständnis dieser Welt für Euren Entschluss, am Montag nicht auf dem Toleranzwagen mitzufahren. Wenn ich Euch dennoch und ganz, ganz vorsichtig frage, ob die Möglichkeit besteht, dass Ihr Euren Entschluss noch einmal überdenkt, geschieht das nicht, um Euch in irgendeiner Weise überreden zu wollen. Das steht mir nicht nur aufgrund der Ereignisse, sondern grundsätzlich aus Respekt vor Euch nicht zu.“

Auch der katholische Stadtdechant Frank Heidkamp hofft auf ein Umdenken: „Das wir einknicken ist doch genau das, was die Terroristen wollen. Deshalb müssen wir alle zusammen stehen und gemeinsam ein Zeichen setzen.“ akrü

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