Sparkasse Vor Karneval schließt die erste von 13 weiteren Sparkassenfilialen

Düsseldorf · An der Friedrichstraße gehen im Februar endgültig die Türen zu, die Kunden haben jetzt Post bekommen.

 Die Sparkassen-Filiale an der Friedrichstraße schließt schon im Februar.

Die Sparkassen-Filiale an der Friedrichstraße schließt schon im Februar.

Foto: Annic Völkel

Nun lesen es auch die Kunden der Stadtsparkasse (SSK) Düsseldorf an der Friedrichstraße schwarz auf weiß: Ihre Filiale wird bereits im Februar schließen. Am 27. Februar ist dort Schluss. Einen Tag vor Altweiber, das in den Jahren zuvor die Mitarbeiter kostümiert munter gefeiert haben.  Wer dort in der Zweigstelle ein Schließfach gemietet hat, bekam nun nach Weihnachten dessen Kündigung zum 15. Februar und alternative Mietmöglichkeiten. Die Filiale im Stadtteil Friedrichstadt ist die erste von 13 in Düsseldorf, die 2019 noch schließen werden.

Warum sie nicht erhalten wird oder wie die anderen, zumindest bis Herbst bestehen bleiben kann, erklärt Stadtsparkassen-Pressesprecher Gerd Meyer: „Der Mietvertrag lief hier aus.“ Doch auch, wenn der Mietpreis für das Geldinstitut am Ende günstiger ausgefallen wäre, an diesem Standort hätte die SSK wohl auch dann nicht verlängert. Die Zahl der Kunden habe sich hier, wie in keiner anderen Filiale, extrem verringert. Es sollen mehrere 1000 Kunden weniger sein als in den guten Jahren.

Friedrichstraße ist auch für die Sparkasse nicht mehr attraktiv

Dies habe natürlich zu tun mit dem Niedergang der West LB, da viele ihrer Mitarbeiter Kunden  dieser Filiale gewesen seien. Die Schließung des Stern-Verlages habe ebenfalls dazu beigetragen, dass die Friedrichstraße nicht mehr attraktiv genug ist. Auch nicht für die Sparkasse. Die setzt nun darauf, dass ihre Kunden zu den Sparkassen-Filialen an der Bilker Allee in Unterbilk oder an die Brunnenstraße in Bilk wechseln. Das machen auch die meisten Mitarbeiter. Fast alle werden an der Bilker Allee arbeiten. In der Friedrichstraße sind neben dem Filialleiter fünf Servicemitarbeiter (vier in Teilzeit), drei Berater (einer in Teilzeit) und zeitweise ein bis zwei Auszubildende beschäftigt. Keinem Mitarbeiter, so Meyer, werde gekündigt.

Insgesamt aber streicht die Stadtsparkasse Düsseldorf 400 Stellen. Das betrifft aber das gesamte Haus, und nicht allein Mitarbeiter der Filialen, die geschlossen werden. Mit letzteren sollen in diesem Monat die Gespräche geführt werden, wo sie nach den Schließungen im September und Oktober weiter beschäftigt werden können.

Zwei weitere Filialen, die in diesem Jahr ihre Schalter schließen, befinden sich am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt und an der Kammerathsfeldstraße in Urdenbach. Hier, wie anderswo, bedauern Kunden, Bezirkspolitiker wie Vereinsvertreter den Beschluss zur Filialschließung, den der Aufsichtsrat der Stadtsparkasse am 30. Oktober 2018 einstimmig fasste. Man sei aber in Gesprächen mit den Menschen in den Stadtteilen. Vor allem aber versucht die Stadtsparkasse deutlich zu machen, warum sie die unpopuläre Entscheidung fällen musste.

Gerd Meyer nennt die Hauptgründe und macht es an einem Beispiel dieser Tage fest: „Früher standen die Leute an den Schaltern Schlange, um ihre Zinsen auf dem Sparbuch nachtragen zu lassen, heute sind unsere Mitarbeiter deutlich weniger ausgelastet.“ Zudem nutzen inzwischen 56 Prozent der Sparkassen-Kunden ein Online-Konto, geschätzt werden es bis 2025 gar 75 Prozent sein. Die Sparkasse müsse nicht mehr rentable Filialen aufgeben.

Ende Oktober wird die Filiale an der Bolkerstraße geschlossen

Dazu gehört auch eine, die mal die größte der Stadt war: Die Filiale in der Altstadt an der Bolkerstraße macht zum 31. Oktober 2019 dicht. Doch dieser Standort sei mit der Entwicklung des Umfeldes den Kunden nicht mehr zuzumuten, sagt Meyer. Wie berichtet ist die Schließung der Filialen Matthiaskirchweg in Lichtenbroich, Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt, Kalkstraße in Wittlaer, Heyestraße in Gerresheim, Hasselsstraße in Hassels, Fleher Straße in Flehe, Hammer Dorfstraße in Hamm sowie die Kammerathsfeldstraße in Urdenbach zum 30. September geplant. Hier bleiben die Selbstbedienungsbereiche bestehen und ein Bus („mobile Filiale“) soll diese acht Stadtteile regelmäßig einmal in der Woche für zwei, drei Stunden anfahren.

An die Standorte Duisburger Straße im Stadtteil Pempelfort, Altstadt, Reisholzer Straße in Lierenfeld (alle schließen zum 31.10. 2019) sowie Friedrichstraße werden dann nur noch SB-Geräte erinnern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort