„Das gibt es nur in Burscheid“

Zwischen Markt und Hauptstraße drehte sich am Freitag alles um das Thema Umwelt.

Burscheid. "Jetzt müssen wir nur noch die Wolken wegschieben, dann ist alles gut", sagt Uwe Graetke, als der Umweltmarkt am Freitagmorgen seine Pforten öffnet. Der Organisator der zwölften Burscheider Umweltwoche hat alle Hände voll zu tun, geht von Stand zu Stand - und hofft, dass die Umwelt, sprich: das Wetter, beim Abschluss der Umweltwoche auch mitspielt.

Die Burscheider Kindergärten, die Verbraucherzentrale, die Kreisjägerschaft, die Stadtwerke und viele mehr haben Stände auf dem Marktplatz aufgebaut, auf der Bühne unterhält ein Moderator in einem bunten Kostüm die jungen Besucher. Schon zu Beginn ist der Andrang groß - und alles steht im Zeichen der Umwelt.

"Keine andere Stadt widmet eine ganze Woche diesem Thema", sagt Bürgermeister Hans Dieter Kahrl zur Eröffnung. In den Kindergärten und Schulen gab es unter der Woche Projekte und Ausflüge, und das sei auch am effektivsten, um nachhaltig etwas für das Umweltbewusstsein zu tun, findet Kahrl: "Wenn die Kinder etwas lernen, werden sie das auch zu Hause anwenden - und die Eltern gleich mit erziehen."

Die Schüler der Friedrich-Goetze-Hauptschule haben sich beispielsweise kreativ mit dem Thema Müll beschäftigt. "Wir zeigen, dass Müll nicht immer nur wertlos ist", sagt Julia (12). Eine Spongebob-Figur und ein Kleid haben sie aus Abfällen gebastelt, Timo (12) hat sich sogar ein Schachspiel aus Müll ausgedacht.

Alle "Erzeugnisse" stellen die Hauptschüler an ihrem Stand vor, ebenso wie das neue Müllkonzept für die Schule, das sie entwickelt haben: Im Klassenzimmer soll nicht mehr nur zwischen Papier und anderem Müll, sondern auch zwischen Restmüll und Verpackungen unterschieden werden.

Der Johanniter-Kindergarten Bullerbü war in der Woche im Eifgenwald unterwegs und sammelte Müll auf. "Es war echt erschreckend, wie viel wir da gefunden haben", sagt Leiterin Cornelia Küfer-Hahn. Die Funde zeigen sie den Besuchern des Umweltmarkts - "als abschreckendes Beispiel".

Besonders voll wird es vor der Bühne, als die Kindergärten zum Wettbewerb antreten: Jede Gruppe trägt ein eigenes Programm zum Thema Umwelt vor, etwa das "Jahreszeitenlied" (Kita Sterntaler), eine Modenschau mit Kleidern aus wiederverwertbarem Material (Rasselbande) oder das Singspiel "Der Vulkanausbruch" (Awo-Kita Regenbogen).

Dann zieht sich die Jury - Bürgermeister Kahrl, Michael Baggeler (Vorsitzender des Umweltausschusses), Gerhard Lützel vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband und Willy Löher, dessen Firma das Preisgeld gestiftet hat - zur Beratung zurück. Und zur Preisverleihung kommt der Schirmherr der Veranstaltung persönlich, NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU).

Der zeigt sich als großer Fan der Umweltwoche: "Das gibt es nur in Burscheid", sagt er in seinem Grußwort auf der Bühne. Die Veranstaltung sei beispielhaft für ganz Nordrhein-Westfalen: "Das ist ein toller Einsatz, der nicht selbstverständlich ist." Das hören die Burscheider gern.

"Die Umweltwoche ist wie gewohnt gut verlaufen", findet Uwe Graetke, und der Markt sei ein gelungener Abschluss. Sein Wunsch nach durchgehenden Sonnenschein ist zwar nicht ganz in Erfüllung gegangen - aber auch die gelegentlichen Regenschauer trüben die Stimmung kaum. "Wir haben durchgehalten", sagt Graetke.

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