Johannes Börsch soll leitender Pfarrer werden

Der 64-Jährige wird Nachfolger von Klaus Anders.

Rhein.-Berg. Kreis. Nicht nur die Besucher der Firmung am Donnerstagabend in der St.-Pankratius-Kirche in Odenthal wurden von der Nachricht überrascht: Nach Aussage von Weihbischof Reiner Koch soll der Altenberger Pfarrer Johannes Börsch neuer Leiter des katholischen Seelsorgebereichs Odenthal/ Burscheid/ Altenberg werden.

Der 64-Jährige leitet den seit Jahresbeginn bestehenden Pfarrverband der drei Gemeinden nach dem tödlichen Unfall von Kreisdechant Klaus Anders am 17. Januar schon als Pfarrverweser.

Von Odenthal verbreitete sich die Information durch Mund-zu-Mund-Propaganda schnell im gesamten Seelsorgebereich. Überraschend ist vor allem der Zeitpunkt. Denn zuletzt hatte es geheißen, die Entscheidung über den leitenden Pfarrer sei im Kölner Erzbistum zwar schon gefallen, werde aber erst bekannt gegeben, wenn auch die Stelle des Pfarrvikars als Nachfolger für den gen Troisdorf scheidenden Burscheider Pfarrer Markus Höyng wieder besetzt sei. Doch weil Börsch das Amt bereits kurzfristig übernehmen soll, hat man sich offenbar jetzt anders entschieden. Ein neuer Pfarrvikar ist jedenfalls noch nicht benannt.

Börsch ist in Wipperfürth geboren und wurde 1971 durch Kardinal Höffner zum Priester geweiht. 1986 folgte die Auszeichnung mit dem päpstlichen Ehrentitel Monsignore. Nach ersten Stationen in Wipperfürth und Neuss war Börsch von 1992 bis 1994 Generalvikar des Apostolischen Administrators von Kasachstan und Mittelasien in Karaganda/Kasachstan. Seit 1995 ist er Pfarrer in Altenberg.

Als leitender Pfarrer wird Börsch künftig für alle drei Gemeinden federführend sein. Sein Vorgänger Klaus Anders war offiziell nur 17 Tage im Amt, hatte die Geschickes des Seelsorgebereichs allerdings schon ein Jahr lang als Projektleiter bestimmt. Während Anders sich selbst als "Kind des zweiten Vatikanischen Konzils" bezeichnete, von dessen Offenheit geprägt und der Ökumene sehr verbunden war, steht Börsch innerhalb der katholischen Kirche für einen deutlich konservativeren Kurs.

So ermöglichte er, dass die restaurative Petrusbruderschaft seit gut einem Jahr im Altenberger Dom einmal wöchentlich eine Messe auf Latein nach dem tridentinischen Ritus feiern kann, also nach der Liturgie aus der Zeit vor dem zweiten Vatikanischen Konzil. Zuletzt beharrte er in der Öffentlichkeit auch darauf, dass der Altenberger Dom aufgrund der Weihe im Jahr 1379 trotz heutiger simultaner Nutzung gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde eine katholische Kirche bleibe.

Der Altenberger Dom wird seit 1857 von Katholiken und Protestanten genutzt; allerdings steht er der Evangelischen Gemeinde offiziell täglich nur für vier Stunden zur Verfügung.

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