Gespräche sollen Situation am Busbahnhof entschärfen

Kiosk: Die Stadt hat dem Pächter mit Kündigung gedroht. Anlass sind Alkoholmissbrauch und Randale im Umfeld.

Burscheid. Lärmbelästigung und Sachbeschädigung, Autorennen in der Montanusstraße, Pöbeleien durch Betrunkene bis hin zur Machetenattacke eines Mannes, der unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand: Anwohner verfolgen die Entwicklung am Busbahnhof und im Luchtenberg-Richartz-Park besorgt und verärgert. Im Zentrum der Kritik steht der städtische Kiosk am Busbahnhof.

Jetzt hat die Stadt dem Pächter mit Kündigung gedroht. Denn der Kiosk darf zwar Alkohol verkaufen, hat aber keine Konzession zum Ausschank. Doch immer wieder wird rund um den Kiosk auch offensichtlich Alkohol getrunken.

Seyit Salei und Mücahid Özkan, seit September 2008 Betreiber des Kiosks, wollen die Kritik aber nicht auf sich sitzen lassen. 140 Unterschriften zum Erhalt haben sie am Montag bei der Verwaltung eingereicht. Am Dienstag wurden weitere gesammelt, unter anderem bei den Arbeitern von Werk 2.

"Wenn wir merken, dass Leute Randale machen, schicken wir sie nach Hause", sagt Özkan. Viele betrunkene Jugendliche hätten ihren Alkohol auch gar nicht am Kiosk gekauft, sondern woanders erworben. "Die Jugendlichen sind nicht unsere Kunden."

Die Stadt will dagegen Auswüchse durch Alkoholexzesse verhindern und die Aufenthaltsqualität des Parks für Kinder und ältere Menschen bewahren. "Es soll niemand Angst haben, wenn er sich in der Nähe des Kiosks aufhält", sagt Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss.

Die Kündigung des Pachtvertrags sei allerdings noch nicht abgemachte Sache, sondern hänge vom weiteren Verlauf der Gespräche und der Umsetzung der Verbessungsvorschläge des Pächters ab. "Wir haben den Eindruck, dass sich auch der Pächter nachhaltig um für alle tragfähige Lösungen bemüht." Auch Betreiber Özkan bestätigt: "Wir haben der Stadt ein Konzept vorgelegt."

Eine Kündigung würde die Stadt auch vor ein anderes Problem stellen. Denn die Kioskbetreiber sind per Vertrag dazu verpflichtet, die öffentliche Toilettenanlage am Busbahnhof zu säubern und auf- und abzuschließen. Ohne Pächter wäre auch die Anlage gefährdet. Aber sie wird dringend benötigt, vor allem von Bus- und Taxifahrern sowie den Fahrgästen, die an den Haltestellen warten.

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