Fortuna Düsseldorf : Fortuna will keine Schockstarre
Nach dem bitteren 1:1 gegen den MSV deutet nun alles auf eine schnelle Trennung von Frank Kramer hin.
Düsseldorf. Zwar wurden am Freitag nach dem Abpfiff und dem bitteren 1:1 gegen den MSV Duisburg einige Pfiffe auf den Rängen der Arena laut. Aber die meisten Anhänger von Fortuna Düsseldorf waren so geschockt von Spiel und Ergebnis, dass sie sich mit Grausen und still abwendeten. „Über 90 Minuten habe ich nicht gesehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat, wenn man das explizit auf den Trainer bezieht“, sagte Rachid Azzouzi. „Die Mannschaft spielt für den Verein und für sich.“
Das Gezeigte auf dem Rasen war selbst in der besseren zweiten Hälfte viel zu wenig — selbst für einen Erfolg gegen den Tabellenletzten. „Aber wenn man in der 77. Minute das Tor zum 1:0 macht, ist eigentlich alles für einen Sieg angerichtet. Was dann kam, war bitter und enttäuschend“, sagte Azzoiuzi. Das mussten sich auch alle anderen eingestehen. Und da die Fortuna durch den Sieg der erstarkten Münchener Löwen (2:0 gegen St. Pauli) einen Tag später sogar auf den 17. Tabellenplatz abrutschte, der direkt in die 3. Liga führt, schien eine Art Schockstarre der Hoffnungslosigkeit in der Landeshauptstadt eingekehrt.
Es gab zunächst keine Treueschwüre von der Vereinsführung mehr, sondern nur die vage Aussage, dass der Trainer wohl am kommenden Sonntag in Frankfurt noch einmal die Mannschaft betreuen würde. Doch nun sieht es so aus, als hätte die Beratungen am Samstag und gestern ergeben, dass man sich so schnell wie möglich von Frank Kramer trennen wolle.