Fortuna Düsseldorf Trennung: Trainer Kramer muss wohl am Montag gehen

Die Diskussion hat nach dem bitteren 1:1 gegen Duisburg an Schärfe zugelegt.

 Frank Kramer hatte zuletzt das Glück nicht mehr auf seiner Seite.

Frank Kramer hatte zuletzt das Glück nicht mehr auf seiner Seite.

Foto: Daniel Karmann

Düsseldorf. Die Situation von Fortuna Düsseldorf ist ebenso enttäuschend wie schwierig. Und die Nerven sind nach dem 1:1 gegen den Tabellen-Letzten MSV Duisburg angespannt. Die Verantwortlichen geben sich betont gelassen, aber hinter den Kulissen wird eifrig an der Beurlaubung des Trainers geschraubt. Die Clubführung geht nicht mehr davon aus, dass Cheftrainer Frank Kramer am kommenden Sonntag, im nächsten Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt noch im Amt ist.

Zuvor hatten sich noch zwei Meinungen konträr gegenüber gestanden. Die eine Gruppe sagte, der Trainer müsse sofort weg, die andere meinte, Frank Kramer könne wenig dafür, die fehlende individuelle Klasse der Spieler und das mangelhafte Umsetzen der taktischen Vorgaben durch die Mannschaft seien der Grund für die derzeitige Situation..

Fortuna nach 1:1 gegen Duisburg weiter in Abstiegszone
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Was für eine sofortige Beurlaubung von Trainer Frank Kramer sprach

Das Schlimmste aus Sicht der Fans ist, dass seit Wochen keine Besserung und kein Aufwärtstrend zu erkennen ist. Die spielerische Klasse ist bei fast allen Fortunen irgendwie verschüttet, von Leidenschaft ist kaum etwas zu sehen - von Selbstvertrauen ganz zu schweigen. Das ist dem Trainer vorzuwerfen, dass er der Mannschaft nur wenig von seinen Ideen und Idealvorstellungen vermitteln konnte.

Es schien so, als würde Frank Kramer die Mannschaft nicht erreichen, oder/und die Spieler nicht das umsetzen können, was ihnen vorgegeben wird. Zudem trifft der Trainer Personalentscheidungen, die nicht oder nur kaum nachzuvollziehen sind. Da dürfen einige Spieler rumstümpern und bekommen nicht die Quittung, indem sie beim nächsten Mal nur auf der Bank oder gar der Tribüne sitzen.

Die jungen Leute wie Bebou, Iyoha und Holthaus bekommen keine echte Chance und dürfen teilweise nur 45 Minuten oder weniger ran. Durch die immer wieder wechselnden Pärchen auf den Flügeln kommt auch von dort zu wenig Torgefahr zustande. Wäre alles so geblieben, wie es ist, hätte die Fortuna zu viel Zeit verloren. Inzwischen wird der Abstand zu den rettenden Plätzen immer größer.

Warum eine Weiterbeschäftigung von Kramer sinnvoll gewesen wäre

Da gibt es wohl neben der sympathischen und offenen Art von Frank Kramer noch ein gewichtiges Argument, das für ihn sprach: Es gibt eigentlich keine geeignete Alternative auf dem Trainermarkt. Eine Gewähr, dass es mit einem Feuerwehrmann auf der Trainerbank direkt aufwärts gehen würde, existiert nicht.

Auch das Vorhaben, mit einem Konzepttrainer mal über eine längere Zeit zu arbeiten, ist damit erneut gescheitert. Und trotz der jüngsten Pleiten gab es zumindest bei den Heimspielen eine Steigerung. Von den jüngsten vier Auftritten vor eigenem Publikum hat die Fortuna drei gewonnen und nur eines unentschieden gespielt.

Das hatte auch Manager Rachid Azzouzi bestärkt, der immer wieder sagte, man müsse einfach Geduld haben und den schweren Weg weitergehen. Doch hier scheint seit der Enttäuschung von Freitag ein Umdenken eingesetzt zu haben. Offensichtlich ist der Trainer nicht mehr zu halten.

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