Kommentar Der Pokal muss für Fortuna jetzt der Mutmacher sein

Meinung | Düsseldorf · Die Enttäuschung nach dem Spiel gegen Hertha sollte schnell aus den Köpfen weichen. Der Pokal ist jetzt doppelt wichtig.

 Auf Kenan Karaman (links) kann sich Trainr Uwe Rösler verlassen. Der türkische Nationalspieler traf zweimal gegen Berlin.

Auf Kenan Karaman (links) kann sich Trainr Uwe Rösler verlassen. Der türkische Nationalspieler traf zweimal gegen Berlin.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Es lässt sich nicht leugnen. Das 3:3 gegen Hertha BSC nach dem 3:0-Vorsprung war ein bitterer Rückschlag im Bemühen, das Feld der gefährdeten Mannschaften größer zu machen und ein deutliches Zeichen im Abstiegskampf zu setzen. Dass, was Fortuna immer bei großen Siegen ausgezeichnet hat, fehlte in der zweiten Hälfte gegen die Hertha. Die Leidenschaft und der Kampf für das Team. Da wurden nicht nur sehr viele Zweikämpfe verloren, sondern in entscheidenden Situationen das Falsche getan. Das Kompakte und der Gedanke der Torsicherung waren nach dem unglücklichen 1:3 nicht mehr zu sehen. Das verzweifelte Verteidigen eines so wichtigen Vorsprungs blieb nur bloße Absicht. Im Kopf waren die Spieler vielleicht schon beim Pokalspiel am Dienstag oder sogar schon eine Woche weiter beim nächsten Weichen-Spiel in Mainz.

Nach dem sicheren 2:0 in Freiburg hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass ein solcher Rückfall möglich sei. In Sachen Gamemanagement fehlte es am Freitag in Hälfte zwei völlig. Keine Führungsfigur war da für Fortuna auf dem Platz, der die Mitspieler leitete, aufrüttelte und voranging. Zu spät erkannten die Fortunen, was da über ihnen zusammenbrach. Und diesmal konnten sie auch das Publikum nicht mitnehmen. Die Stimmung war einem Schockzustand gewichen, der auf dem Rasen genauso deutlich wie auf den Tribünen zu spüren war.

Diese gefühlte Niederlage darf nicht alles zerstören, was die Mannschaft an Hoffnung aufgebaut hat. Jetzt muss der Halbfinal-Einzug im Pokal neue Kräfte freisetzen, die Konzentration schärfen. Es sind noch genug Punkte zu holen. Und dass es kein Selbstläufer wird, haben alle gewusst. So kann man nur hoffen, dass der Lerneffekt aus dem Hertha-Spiel so groß ist, dass der Mannschaft so etwas nicht noch einmal passiert.

Mut macht, dass Fortuna wieder Tore schießen kann und in den vergangenen fünf Spielen nur einmal gegen ein Spitzenteam verloren hat.

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