Spiel gegen Hertha Berlin Fortuna Düsseldorf bricht nach der Pause ein

3:0 führt Fortuna Düsseldorf zur Pause gegen Hertha Berlin. Die Abstiegsränge wenigsten für einen Tag zu verlassen, schien sicher. Doch dann kam Hertha Berlin zurück und sorgte für Fassungslosigkeit bei den Düsseldorfer Fans.

Fortuna Düsseldorf hatte in der zweiten Hälfte gegen Hertha Berlin das Nachsehen. Im Bild: Valon Berisha (hinten) versucht Ex-Fortune Dodi Lukebakio von Berlin den Ball abzunehmen.

Fortuna Düsseldorf hatte in der zweiten Hälfte gegen Hertha Berlin das Nachsehen. Im Bild: Valon Berisha (hinten) versucht Ex-Fortune Dodi Lukebakio von Berlin den Ball abzunehmen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Als der Schlusspfiff am Freitagabend in der Düsseldorfer Fußballarena ertönte, wurde es still. Kein Jubel, kaum Pfiffe, einfache Fassungslosigkeit. 3:0 hatte die heimische Fortuna zur Pause gegen Hertha BSC geführt und war drauf und dran, die Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga zumindest für einen Tag zu verlassen. Doch dann brachen die Düsseldorfer völlig ein, kassierten noch drei Treffer und spielten am Ende nur 3:3.

Das war der zweite Teil der „Wochen der Wahrheit“, wie Sportvorstand Lutz Pfannenstiel die Phase zwischen dem 23. und dem 27. Spieltag getauft hatte. Weil es derzeit gegen diverse Konkurrenten aus dem Tabellenkeller geht. Umso glücklicher waren sie in Düsseldorf über das 2:0 in Freiburg zum Auftakt der Wahrheitswochen am vergangenen Samstag. Nun sollte es gegen die Berliner ähnlich weitergehen. Und die Vorzeichen waren nicht schlecht. Zwar erleben auch die Düsseldorfer eine Saison mit Entlassungen und Rücktritten. Doch im Vergleich zur Lage in Berlin wirkt das wie ein Wellness-Urlaub.

Keine Gegenwehr von Hertha vor der Pause

Seit Wochen schaut die Bundesliga ja wahlweise staunend, fassungslos oder belustigt nach Berlin. Und wer dachte, der selbst per Facebook vermeldete Abgang von Trainer Jürgen Klinsmann Mitte des Monats sei schon skurril genug gewesen, hatte die Rechnung ohne dessen Tagebücher gemacht, die diese Woche in der „Sportbild“ standen. Seitenlang beschreibt Klinsmann darin seine 76 Tage als Hertha-Trainer. Und vor allem die Verfehlungen anderer. Präsident Werner Gegenbauer, Manager Michael Preetz, Vereinsmitarbeiter, medizinische Abteilung, einzelne Spieler – allesamt eine Zumutung für einen Vordenker wie Klinsmann.

Zu allem Überfluss stecken die Berliner auch sportlich in der Krise. Trotz der Millionentransfers in der Winterpause kommen sie nicht unten raus, zuletzt gab es ein 0:5 gegen Köln. Was nun in Düsseldorf zu merken war. Obwohl Trainer Alexander Nouri sieben Neue gebracht hatte, brauchte die Fortuna nur neun Minuten, um die neben sich stehenden Berliner mit zwei schnellen Angriffen zu überrumpeln. Wirkliche Gegenwehr war nicht zu sehen. Nicht beim 1:0 durch Kenan Karaman, nicht beim 2:0 durch Erik Thommy. Da hatten die Fans im Gästeblock bereits genug, warfen Bierbecher, schimpften und ballten Fäuste.

Plötzlich wachte die Hertha auf, Fortuna wurde nervös

Erst danach hatte auch ihre Mannschaft Chancen. Vor allem Krzysztof Piatek, einer dieser Millioneneinkäufe aus der Winterpause. 23 Millionen Euro soll die Hertha für Piatek an den AC Mailand überweisen haben. Das nächste Tor fiel dennoch auf der anderen Seite. Erneut durch Karaman, was die Fortuna-Fans in Hochstimmung versetzte. Erst feierten sie den Torschützen, dann ironisch Jürgen Klinsmann. Die Hertha-Fans schauten bedröppelt zu.

Die Lage schien sich auch in der zweiten Hälfte nicht mehr zu ändern. Das Spiel plätscherte eher dahin. Bis zur 64. Minute, als Erik Thommy der Ball unglücklich an die Hand sprang und von dort ins Düsseldorfer Tor. Plötzlich wachte die Hertha auf, die Fortuna wurde nervös. Nur elf Minuten später hatten Matheus Cunha und Piatek per Elfmeter ausgeglichen. Dabei blieb es.

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