Katerstimmung bei Fortuna Pfannenstiel ist enttäuscht: „Das ist eine Katastrophe“

Düsseldorf · Es wäre ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf für Fortuna Düsseldorf gewesen. Doch das 3:3 gegen Hertha BSC fühlt sich am Ende wie eine Niederlage an. Fortunas bleibt auf dem Relegationsplatz.

Fortunas Pfannenstiel ist enttäuscht: „Das ist eine Katastrophe“
Foto: dpa/Federico Gambarini

Auf die Ansprache nach dem Spiel hatte Trainer Uwe Rösler verzichtet. Zu aufgewühlt waren die Emotionen bei Spielern und dem Chefcoach nach dem verschenkten Sieg im Abstiegskampf gegen einen Mitkonkurrenten. „Ich hoffe, dass das nicht unser letzter Moment für diese Saison war“, sagte Fortunas Chefcoach nach dem 3:3 (3:0) gegen den kriselnden Hauptstadtclub Hertha BSC.

Sportvorstand Lutz Pfannenstiel hingegen ließ kein gutes Haar an dem Team, das leichtfertig eine 3:0-Führung verspielte und den Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasste. „Nach einem 3:0 noch 3:3 - das ist eine Katastrophe. Die Konzentration hat gefehlt, bei den Gegentoren entstand Panik. Das ist schwer zu erklären“, sagte der 46-Jährige.

Statt die Berliner nach einem guten Auftritt und einer verdienten 3:0-Führung tief in den Abstiegssog zu ziehen und bis auf drei Punkte an den Mitkonkurrenten heranzurücken, hat sich die Lage nun für die Düsseldorfer nicht verbessert. „Wir werden einige Zeit benötigen, um das zu verstehen“, sagte Fortunas Abwehrspieler Andre Hoffmann, der am Freitag 27 Jahre alt wurde.

Mit einem Blitzstart hatten die wie entfesselt aufspielenden Gastgeber durch die Treffer von Kenan Karaman (6.) und Erik Thommy (9.) ein 2:0 vorgelegt, Karaman, der wegen einer Lungenentzündung lange pausiert hatte und erst zum zweiten Mal wieder auf dem Platz stand, traf kurz vor der Pause zum 3:0. „Wir hatten uns in der Halbzeit geschworen, trotz der der Führung sehr kompakt und aggressiv zu spielen. Ich hatte in den ersten 15 Minuten nach der Pause nie das Gefühl, dass wir ein Gegentor bekommen könnten“, sagte Rösler.

Kurios: Als die Fortuna-Fans nach der souveränen Führung den Gegner mit „Jürgen Klinsmann, du bist der beste Mann“-Gesängen verhöhnten, verlor die Mannschaft völlig den Faden und musste binnen zwei Minuten durch ein Eigentor von Thommy (64.) und ein Tor von Matheus Cunha (66.) zwei Treffer hinnehmen.

Knackpunkt für die Düsseldorfer war die Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler, nach einem Eingreifen von Torhüter Florian Kastenmeier gegen Krzysztof Piatek auf Foulelfmeter zu entscheiden. Fortunas Schlussmann war empört. „Ich hab's mir auch noch einmal angesehen. Ich war ganz klar am Ball, und deshalb war es kein Elfmeter“, befand Kastenmeier. Piatek verwandelte selbst zum 3:3 (76.). Geburtstagskind Hoffmann sagte: „Wir waren wie gelähmt.“

Viel Zeit zum Nachdenken und für eine Katerstimmung bleibt dem Tabellen-16. nicht. Im DFB-Pokal-Viertelfinale treten die Düsseldorfer beim 1. FC Saarbrücken an. „Wir haben am Dienstag die Chance auf das Pokal-Halbfinale. Wir müssen uns sammeln, dann greifen wir wieder an“, versprach Mittelfeldspieler Kevin Stöger.

(dpa)
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