Kölns Trainer Friedhelm Funkel Bloß keine Relegation gegen Fortuna

Köln · Kölns Trainer Friedhelm Funkel will kein Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club. Das ist in gewisser Weise ein Ansporn.

 Der doppelte Friedhelm Funkel: Oben in aktueller Trainer-Funktion beim 1. FC Köln, unten noch in Amt und Würden bei Fortuna Düsseldorf.

Der doppelte Friedhelm Funkel: Oben in aktueller Trainer-Funktion beim 1. FC Köln, unten noch in Amt und Würden bei Fortuna Düsseldorf.

Foto: dpa/Matthias Balk

Trainer Friedhelm Funkel fürchtet mit dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln eine Relegation gegen seinen Ex-Club, den rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf. Eine solche Konstellation sei ein „Albtraum, ganz klar“, sagte Funkel im Interview des „Express“ und meinte: „Das möchte ich nicht, ich schätze beide Städte und Vereine, das wird sich auch nie ändern. Deswegen hoffe ich, dass wir alle drei Spiele gewinnen und direkt in der Liga bleiben.“

Ein gewaltiger Anspruch, aber auch eine motivierende Zielmarke: Köln spielt am kommenden Samstag daheim gegen den SC Freiburg, danach bei Hertha BSC Berlin und zum Saisonabschluss gegen den FC Schalke 04. Funkel war im Januar 2020 bei Fortuna Düsseldorf beurlaubt worden und hat trotz seines zuvor angekündigten Karriere-Endes den FC übernommen, um ihn in der Liga zu halten.

Er sei „generell kein Freund der Relegation“, erklärte der 67-Jährige. „Ich finde es nicht fair, dass der Drittletzte noch die Möglichkeit hat, in der Bundesliga zu bleiben. Auch wenn es uns dieses Jahr helfen könnte. Drei Aufsteiger, drei Absteiger – das fände ich am besten“, sagte Funkel, der bereits klargemacht hat, sich nach dieser Saison erneut aus dem Profigeschäft zurückziehen zu wollen und allenfalls beratend tätig zu bleiben.

Derweil sucht der 1. FC Köln einen Nachfolger für Funkel. Und hat dabei einen alten Bekannten im Auge: Die Rückkehr von Trainer Peter Stöger ist offenbar ein Stück näher gerückt. „Es war ein sehr angenehmes Gespräch“, sagte der Österreicher nach einem Video-Gespräch mit Kölns Geschäftsführern Horst Heldt und Alexander Wehrle am Sonntag der „Bild“-Zeitung: „Wir haben grundsätzliche Dinge besprochen. Alles, was den Sport betrifft, den Kader und das Trainerteam. Und auch die Zielsetzung. Die Liga-Zugehörigkeit ist für mich kein Problem.“

Ein persönliches Treffen in Wien war am Freitag geplatzt, nachdem Stöger nach eigenen Angaben bei einem Schnelltest positiv auf Corona getestet wurde. Der 55-Jährige hatte den vom Abstieg bedrohten FC bereits von 2013 bis 2017 trainiert und in die Bundesliga und danach sogar in die Europa League geführt. Im Dezember 2017 war er nach einem Streit mit Kölns ehemaligen Sportdirektor Jörg Schmadtke und einer Niederlagenserie in einer deprimierenden Rückrunde nach der Entlassung Schmadtkes selbst beurlaubt worden. Derzeit betreut Stöger Austria Wien, hört dort aber zum Ende der Saison auf, wie er bereits angekündigt hat.

Der erst Mitte April als Nachfolger von Markus Gisdol verpflichtete Friedhelm Funkel hält Stöger offenbar für eine gute Lösung. „Warum sollte es nicht noch einmal funktionieren? Peter passt mit seinem Wiener Schmäh sehr gut zum FC und zu Köln“, sagte Funkel dem „Express“: „Wichtig ist, dass man bei solchen Geschichten nicht in Erinnerungen schwelgt, das wäre ein fataler Fehler. Das Jetzt ist entscheidend. Man sollte nicht zurückblicken, sondern sich für einen Trainer entscheiden, der zur aktuellen Situation passt, und diesen mit aller Macht unterstützen.“

Insgesamt fünf Trainer-Kandidaten soll es in den Notizbüchern der Kölner Führung geben, darunter wohl neben Stöger auch Steffen Baumgart, der am Saisonende in Paderborn ausscheidet. Baumgart soll aber auch bei Zweitligist Hannover 96 Wunschtrainer sein.

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