Eishockey Trainerfrage bei den Krefeld Pinguinen weiter offen

Krefeld · Die Suche nach einem Nachfolger von Brandon Reid geht beim Krefelder DEL-Klub weiter. Sportdirektor Matthias Roos konnte noch keinen Vollzug melden. Am Sonntag gegen Straubing wird wohl Co-Trainer Pierre Beaulieu als Cheftrainer fungieren.

 Nach dem Abgang von Brandon Reid (l.) wird zumindest am Sonntag wohl der bisherige Co-Trainer Pierre Beaulieu (r.) das Taktikbrett übernehmen.

Nach dem Abgang von Brandon Reid (l.) wird zumindest am Sonntag wohl der bisherige Co-Trainer Pierre Beaulieu (r.) das Taktikbrett übernehmen.

Foto: Samla

Die Ausrüstung hatten die Spieler der Krefeld Pinguine bereits an, als sie am Freitagmorgen die Westparkstraße überquerten. In der eigenen Kabine hatte sich das Team für die Trainingseinheit umgezogen, doch weil der Comedian Mario Barth am Abend sein neues Programm in der Yayla Arena präsentiert, ist die Eisfläche bedeckt. Für das Training ging es also rüber in die altehrwürdige Rheinlandhalle. Viel Zeit blieb den Pinguinen aber nicht, denn am Freitagabend sowie das gesamte Wochenende findet dort das „Weihnachtsmärchen on Ice“ statt.

Es ist alles nicht so einfach in diesen Tagen. Nach der Entlassung von Cheftrainer Brandon Reid am Donnerstag leitete Co-Trainer Pierre Beaulieu auch am Freitagmorgen die Einheit. Nach Sportdirektor Matthias Roos sieht es „aktuell so aus, dass Pierre auch am Samstag das Training und am Sonntag das Spiel leiten wird.“ Es ist also gut möglich, dass der Kanadier beim Heimspiel gegen die Straubing Tigers (19 Uhr) alleine auf der Trainerbank Platz nehmen wird.

In Sachen Trainersuche wollte sich Roos am Freitag kaum äußern, sagte gegenüber dieser Redaktion: „Ich hatte Anfang der Woche noch nicht geplant, einen Trainerwechsel durchzuführen.“ Demnach laufen derzeit Gespräche mit Beaulieu und Hauptgesellschafter Wolfgang Schulz. Aufgrund der unklaren Gesellschafterstruktur hat es Roos derzeit nicht leicht, einen neuen Trainer absegnen zu lassen.

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Dass in dieser schweren Situation mit Straubing am Sonntag das Überraschungsteam der Liga kommt, macht es nicht einfacher. Die Niederbayern trotzen allen Experten-Prognosen, die ihnen nach dem starken Saisonstart einen baldigen Einbruch prognostizierten, und behaupten nach der Hälfte der Spielzeit weiterhin den zweiten Tabellenplatz. Pinguine-Sportdirektor Matthias Roos erwartet von der Mannschaft eine deutliche Reaktion, sagt: „Wir haben uns in unserem letzten Heimspiel nicht mit Ruhm bekleckert. Es ist ein wichtiges Spiel und ich erwarte von den Spielern, dass sie von der ersten bis zur letzten Sekunde alles geben.“

Nach der schwachen Leistung gegen Bremerhaven droht die Stimmung der Fans endgültig ins Negative zu kippen. „Wenn die Mannschaft zu 100 Prozent alles gibt, dann wird das auch vom Krefelder Fan honoriert“, sagt Roos: „Da müssen wir wieder hinkommen.“ Spielerisch müssen die Pinguine vor allem in den Special Teams hellwach sein. Das Überzahl- und Unterzahlspiel der Straubinger gehört zu den besten der Liga. Insbesondere im Powerplay werden sich die Schwarz-Gelben etwas einfallen lassen müssen. Straubing kassierte bislang erst 13 Gegentore mit einem Spieler weniger auf dem Eis. Bei den Pinguinen sind es mit 26 Gegentreffern doppelt so viele. Ein Erfolgsgeheimnis der Tigers ist die Ausgeglichenheit im Kader. Zwar verfügen die Straubinger mit Jeremy Williams (14 Treffer) über den besten Torschützen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), doch schon 14 Spieler sammelten zehn oder mehr Scorerpunkte. Bei den Krefeldern können diese Bilanz mit Chad Costello, Daniel Pietta, Vinny Saponari, Grant Besse Phillip Bruggisser und Garrett Noonan gerade einmal sechs Akteure vorweisen. Die ersten beiden Vergleiche in dieser Saison in Straubing haben die Schwarz-Gelben verloren (3:4 n.V., 3:5).

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