Eishockey DEG ist offensiv von ihrem Überzahlspiel abhängig

Düsseldorf · Ligaweit hat das Kreis-Team das beste Powerplay. Doch bei fünf gegen fünf funktioniert trotz guter Ergebnisse zu wenig.

 Flaake, immer wieder Flaake — der Stürmer (r.) traf in Schwenningen erneut zwei Mal im Powerplay. Doch bei fünf gegen fünf funktioniert bei der DEG derzeit wenig.

Flaake, immer wieder Flaake — der Stürmer (r.) traf in Schwenningen erneut zwei Mal im Powerplay. Doch bei fünf gegen fünf funktioniert bei der DEG derzeit wenig.

Foto: Birgit Häfner

Neun Spiele in Folge hat die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga mittlerweile stets gepunktet. In acht davon ging die Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis als Sieger vom Eis — so zuletzt auch beim 3:2 nach Penaltyschießen am Sonntagnachmittag in Schwenningen, bei dem der 19 Jahre alte Torhüter Hendrik Hane zum Matchwinner wurde. Ein Hauptgrund für die beeindruckende Serie, die angesichts des neuen DEL-Startrekords des EHC München mit elf Siegen ligaweit eher wenig Beachtung findet, sind die Special Teams der DEG. Insbesondere das Überzahlspiel funktioniert hervorragend. Mit einer Quote von 29,79 Prozent stehen die Rot-Gelben in dieser Kategorie auf Position eins. 14 von 47 Überzahlsituationen wurden genutzt, bereits fünf Mal hieß die Torschütze dabei Jerome Flaake.

Doch so gut neben dem Powerplay auch das Unterzahlspie (83,64 Prozent, Rang fünf) ist, so problematisch ist derzeit das Spiel bei fünf gegen fünf. „Wir müssen wieder einen Weg finden, um dabei mehr zu produzieren“, sagt Stürmer Tobias Eder. Das letzte Tor bei voller Mannschaftsstärke auf beiden Seiten gelang der DEG am 2. Oktober beim 5:4 nach Penaltyschießen gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Mannheim. Da traf Max Kammerer im zweiten Drittel zum zwischenzeitlichen 2:3. Seither gab es in vier Begegnungen keinen Treffer bei fünf gegen fünf. „Das ist sicher ein Thema derzeit. Wir dürfen uns nicht nur auf unser Überzahlspiel verlassen, sondern müssen da noch mehr Tore machen. Dann sind wir noch unberechenbarer“, erklärt Daniel Kreutzer, Scout und Assistent von Manager Niki Mondt. Insgesamt gelangen der DEG bei fünf gegen fünf in den ersten elf Spielen gerade einmal sieben Tore. Das ist der schlechteste Wert in der DEL. Zum Vergleich: Tabellenführer München beispielsweise erzielte in dieser Spielsituation bereits 30 Tore.

Nur knapp 19 Schüsse pro Partie bei fünf gegen fünf sind zu wenig

Dass die Mannschaft um Kapitän Alexander Barta dort Nachholbedarf hat, liegt aber nicht daran, dass sie reihenweise hochkarätige Chancen ungenutzt lässt. „Wir tun uns nicht nur schwer mit dem Toreschießen, sondern auch mit dem Kreieren von Torchancen. Ich hoffe, dass wir das bald ändern“, sagte Barta kürzlich im vereinseigenen Podcast. Die Zahlen belegen das. Knapp 19 Schüsse pro Partie bei fünf gegen fünf sind zu wenig.

Dennoch kann sich die Zwischenbilanz nach rund einem Fünftel der Hauptrunde absolut sehen lassen. Mit acht Siegen und drei Niederlagen liegt die DEG sogar über den Erwartungen.  „Wir haben den besten Torhüter der Liga. Defensiv stehen wir stabil, kassieren wenig Gegentore und offensiv haben wir vier Reihen, die scoren können. Die Neuen sind im Team angekommen, also bin ich sehr zufrieden bisher“, sagt Verteidiger Marco Nowak. Und so lange die Ergebnisse stimmen ist das mit der mangelhaften Effizienz bei fünf gegen fünf (noch) nicht dramatisch. Trotzdem sind sie bei der DEG gewillt, sich in diesem Bereich zu verbessern. Es würde ein gutes Team zweifelsfrei noch stärker machen.

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