Gesundheit: Wenn Tattoos zur Last werden

Nicht immer lassen sich die Verzierungen spurlos entfernen. Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen.

Düsseldorf. Die Entscheidung für oder gegen eine Tätowierung muss gut überlegt sein, denn schließlich will man die Körperkunst ein Leben lang mit sich tragen. Gefällt das liebgewordene Tattoo eines Tages nicht mehr, muss man entweder damit leben oder es sich entfernen lassen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Nicht minder wichtig ist die Körperstelle, an der sich das Tattoo befindet sowie die Größe der Tätowierung. Die Entfernung kann auch unvollständig werden, wenn unklar ist, aus welchen Farbmischungen das Tattoo besteht. Ein Versprechen, dass es komplett verschwindet, geben die Experten deshalb nicht. Wer mit seinem Ergebnis unzufrieden ist und seine Tätowierung um jeden Preis verschwinden lassen will, kommt an einer Operation meist nicht vorbei.

Die Haut wird mit kurzen Lichtpulsen bestrahlt. Die einzelnen Pulse erzeugen durch die Absorption einen kurzen Schmerz - vergleichbar mit einem kleinen Nadelstich -, sodass die Behandlung auch ohne örtliche Betäubungsmittel sehr gut vertragen wird. An besonders schmerzempfindlichen Stellen kann eine Stunde vor der Behandlung eine oberflächlich betäubende Creme aufgetragen werden.

Die Beleuchtung der oberen Hautschichten bewirkt einen Absorptionsprozess mit physikalischem Effekt. Hoffmann: "Die zu entfernenden Pigmente werden aufgesprengt und teilweise zerkleinert." Diese kleineren Bruchstücke baut der Körper entweder in Form einer oberflächlichen Kruste oder über das Lymphsystem ab.

Im Zentrum für Lasermedizin an der Uni Bochum arbeiten Hoffmann und sein Team mit insgesamt 15 Lasern. Nur so stehen die Chancen gut, die unterschiedlichsten Farben dauerhaft zu entfernen. Es handelt sich um Geräte mit unterschiedlichen Wellenlängen. Gerade mehrfarbige Tattoos lassen sich nicht mit nur einem Lasersystem beseitigen.

Wie häufig man sich der Behandlung unterziehen muss, hängt entscheidend von der Größe der Tätowierung und den Farbmengen ab. "Bei Profi-Tattoos ist es möglich, den Aufwand der Entfernung besser abzuschätzen, weil die Tiefe der Stiche gleich ist", sagt der Dermatologe. Die Dauer der Behandlung abzuschätzen, sei schwierig. Es sind jedoch meist mehrere Sitzungen notwendig - auch bei professionellen Tattoos.

Völlige Narbenfreiheit gibt es nicht. Allerdings, so Hoffmann, gäbe es Patienten, die nach der Entfernung der Tätowierung keinerlei Probleme hätten. Jedoch hängt das Ergebnis wiederum unter anderem von der Tiefe und der Farbe selbst ab. Verläuft eine Probesitzung ohne Probleme, ist das keine Garantie, dass während der nächsten Behandlungen keine Nebenwirkungen auftreten. Betroffene müssen wissen, dass ein Risiko immer besteht. Und bei sehr vielen Sitzungen erhöht sich das Risiko für Narben.

Die Kosten sind abhängig von der Größe der zu behandelnden Fläche und werden individuell festgelegt. Am Bochumer Zentrum für Lasermedizin kostet eine Behandlung ab 30 Euro.

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