Kampf gegen die Spätfolgen von Diabetes

Düsseldorfer Mediziner wollen Diagnose und Therapie verbessern.

Düsseldorf. Augen- und Nierenschäden, Schlaganfall, Herzinfarkt sowie Gefühllosigkeit in Beinen und Füßen - das sind nur wenige der vielen Spätfolgen der Diabetes. Um die Bekämpfung dieser Gefäßkrankheiten geht es am 16.April bei einem medizinischen Kongress der Düsseldorfer Universitätsklinik. Das Symposium "Vasynkon" beschäftigt sich mit synoptischer (einzelne medizinische Fachbereiche arbeiten zusammen) Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen (vaskuläre Krankheiten).

"Die fachübergreifende Behandlung der Spätfolgen ist wesentlich erfolgreicher als die einseitige - zum Beispiel nur durch einen Facharzt", erklärt Professor Werner Scherbaum, Direktor der Klinik für Diabetologie. Die Uniklinik ist in der interdisziplinären Zusammenarbeit führend in Deutschland. Bereits seit zehn Jahren kämpfen dort Radiologen, Gefäßchirurgen, Diabetologen und Nephrologen (Nieren-Experten) gemeinsam gegen Folgekrankheiten der Diabetes.

"Mit Erfolg", sagt Scherbaum, "wir haben in den vergangenen fünf Jahren bei Amputationen von Gliedmaßen einen Rückgang von knapp 80 Prozent erreicht." So gebe es beispielsweise beim so genannten Diabetischen Fuß viele Alternativen zur Amputation. "Durch Bypass-Operationen kann den Patienten ein normales Leben ermöglicht werden", sagt Professor Wilhelm Sandmann, Gefäßchirurg.

Die Mediziner rechnen mit einer Zunahme der Diabeteserkrankungen. "In Europa werden wir in den nächsten 20Jahren Zuwächse von etwa 25 Prozent haben", prognostiziert Professor Sandmann. Nach einem Bericht der Weltgesundheits-Organisation (WHO) werden 2010 in Deutschland etwa zehn Millionen Menschen an Diabetes leiden. Hauptgründe dafür seien schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung im Alltag. "Außerdem gehen die Menschen zu spät zum Arzt", ergänzt Scherbaum. "Erst wenn die ersten Symptome da sind."

Redner Die Düsseldorfer Uniklinik erwartet zum Kongress am Mittwoch, 16.April, von 9 bis 18 Uhr in der MNR-Klinik, Moorenstraße5, unter anderem Experten aus den USA, dem führenden Staat in Sachen Diabetesforschung.

Gäste Etwa 300 niedergelassene Ärzte, Klinikärzte und Medizinstudenten werden teilnehmen. Nach Voranmeldung sind auch Patienten willkommen: Tel. 0211/8116390.

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