Lebensmittelvergiftung – was tun?

Hygiene: Oft ist der falsche Umgang mit Nahrung die Ursache. Die häufigsten Symptome sind Übelkeit und Erbrechen.

Düsseldorf. Die Angst, sich mit Lebensmitteln zu vergiften, ist bei vielen Menschen groß. Dabei sind es nicht nur Pestizide oder chemische Stoffe, die krank machen können, sondern auch der falsche Umgang mit Lebensmitteln. Jedes Jahr werden tausende Darm-Erkrankungen gemeldet - die häufigsten sind Campylobacter- und Salmonellen-Infektionen. Allein für das vergangene Jahr meldet das Robert-Koch-Institut bundesweit 65785 Menschen, die sich mit dem Campylobacter-Bakterium angesteckt haben. Dieses kann bei fehlerhafter Lagerung und Zubereitung verstärkt in Geflügelfleisch vorkommen. Mit Salmonellen infizierten sich 2007 dagegen "nur" 55155 Personen.

Wie diese beiden Erkrankungen werden die meisten Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien hervorgerufen. Aber auch Viren wie Hepatitis A und das Rotavirus sowie Schimmelpilze können den Menschen anstecken. Die Symptome ähneln sich: Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe und manchmal auch Fieber. Für Ältere, kleine Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen können Lebensmittelvergiftungen allerdings auch lebensgefährlich werden. Hier die wichtigsten Infektionen:

Salmonellosen betreffen vorwiegend den Darm und können unter anderem durch mit Salmonellen verseuchtes Fleisch, rohe Eier oder Speiseeis verursacht werden. Beim Krankheitsbild steht Durchfall im Vordergrund. Daneben sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber möglich. Die Symptome dauern in der Regel nur wenige Stunden oder Tage an.

Beim Menschen sind die durch Campylobacter verursachten Infektionskrankheiten vor allem mit Durchfall verbunden. Die Hauptinfektionsquellen sind unzureichend erhitztes Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte. Außerdem ist die Ansteckungsgefahr bei pasteurisierter Milch, rohem Hackfleisch, nicht aufbereitetem Trinkwasser und Heimtieren erhöht.

Gelangt dieses Bakterium in oder auf Lebensmittel, so kann es einen Giftstoff bilden, der in das Produkt übergeht. Da der Giftstoff hitzestabil ist, wird er durch kurzzeitiges Kochen nicht beseitigt. Nimmt man geringe Mengen des Giftes auf, kann es an der Darmschleimhaut zu einer akuten Entzündung kommen. Nach wenigen Tagen ist die Erkrankung überstanden.

Sie gelten neben Rotaviren als die häufigsten Verursacher nicht bakterieller Magen-Darm-Erkrankungen. Das Virus ist sehr ansteckend. Der Hauptübertragungsweg verläuft über infizierte Nahrungsmittel. Da der Mensch als einziger Träger der Krankheit bekannt ist, werden die Infektionen direkt oder indirekt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Erreger sind im Stuhl und Erbrochenen von infizierten Personen vorhanden. Außerhalb des Menschen kann der Erreger bis zu zwölf Tagen infektiös sein.

Beim Einkauf Es muss verhindert werden, dass Keime auf andere Lebensmittel übertragen werden. Diese sogenannte Kreuzkontamination wird gefördert, wenn Lebensmittel unverpackt oder mit beschädigter Verpackung nebeneinander liegen. Deshalb sollten Verbraucher bereits beim Einkauf auf die Verpackung achten. Zerbeulte Konserven sollten nicht gekauft werden, weil sie undicht sein können. Auch bei Dosen mit nach außen gewölbtem Deckel ist es besser, sie stehen zu lassen, da sie Erreger enthalten können, die Gase und Giftstoffe gebildet haben.

Die Lagerung Um eine Verunreinigung zu vermeiden, sollten Lebensmittel stets gut verschlossen - leicht verderbliche Produkte am besten im Kühlschrank - aufbewahrt werden. Fleisch dabei ins unterste Fach legen, damit der Saft nicht auf andere Lebensmittel tropfen kann. Den Kühlschrank einmal im Monat reinigen und abgelaufene Produkte aussortieren.

Die Zubereitung Um Kreuzkontaminationen zu vermeiden, sollten bei rohem Fleisch oder Fisch nie dieselben Küchenutensilien verwendet werden. Da auch Obst, Gemüse und Blattsalate infiziert sein können, sollte man sie vor dem Verzehr gut waschen. Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch müssen bei mindestens 70 Grad für zwei Minuten erhitzt werden. Warme Speisen von über 65 Grad sollte man heiß halten und über mehrere Stunden abkühlen lassen. Reste von gegarten Lebensmitteln können im Kühlschrank aufbewahrt, müssen innerhalb von zwei Tagen jedoch verzehrt werden. Auf besondere Sorgfalt ist bei rohem Fleisch und rohen Meerestieren zu achten. Sind die Produkte gefroren, müssen sie vor der Zubereitung aufgetaut werden -dazu die Verpackung entfernen und das Gefriergut in eine Schüssel legen. Anschließend unter fließendem Wasser abspülen.

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