Bildung Neuer Schulstandort am Ölberg löst Kritik aus

Ölberg. · Anwohner befürchten durch den Umzug des Gymnasiums Bayreuther Straße mehr Verkehr.

 Zum neuen Schuljahr kehrt wieder Leben in die ehemalige Förderschule Hufschmiedstraße.

Zum neuen Schuljahr kehrt wieder Leben in die ehemalige Förderschule Hufschmiedstraße.

Foto: ja/Fries, Stefan (fr)

Nach den Sommerferien werden die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I sowie die Lehrkräfte des Gymnasiums Bayreuther Straße einen zweiten Standort erhalten. Wegen der Sanierung des sogenannten K-Traktes des Gymnasiums werden etwa 700 Schüler vorübergehend in die ehemalige Grundschule an der Hufschmiedstraße umziehen. Etwa drei Jahre sollen die Bauarbeiten dauern. Die derzeit geschätzten Kosten liegen zwischen 14 und 17 Millionen Euro.

Rund 600 Meter lang ist der Schulweg zwischen den beiden Standorten des Gymnasiums. Während der Unterricht in naturkundlichen Fächern, in Sport sowie Musik und Kunst weiter in dem Gebäudekomplex an der Bayreuther Straße stattfinde, werden Fächer, die traditionell in Klassenräumen unterrichtet werden, für die Schüler der Sekundarstufe I in die frühere Grundschule an der Hufschmiedstraße verlegt, sagt die stellvertretende Schulleiterin Helga Schmidt.

Die Schüler werden bei den Schulwegen anfangs teilweise von den Lehrern begleitet. Auch die Buslinien für die Anfahrt zum Standort an der Hufschmiedstraße seien dieselben, die Schüler müssten lediglich an einer anderen Haltestelle aussteigen.

Stadt will kürzere Rotphasen
für Fußgänger prüfen

Die Eltern sähen die Umquartierung der Schüler „ganz gelassen“, betont Schmidt. Allerdings gebe es bei den Anwohnern am Ölberg Bedenken, ob sich durch den zusätzlichen Schulstandort im Quartier die Verkehrssituation vor Ort weiter verschlechtert. Im Vordergrund stehe allerdings die Frage nach der Sicherheit der Schulkinder, sagt Thomas Weyland von der Initiative „Mobiler Ölberg“. Dazu soll ein Antrag bei der Bezirksvertretung erfolgen, der ein begrenztes Halteverbot an der Wülfrather Straße fordert. Auch eine kürzere Schaltung der Ampel am Fußgängerüberweg an der Briller Straße soll über die BV in die Wege geleitet werden.

Mit Skepsis verfolgen die Grünen die Pläne – sie hatten deshalb eine Anfrage an die Stadt gestellt, die in den zuständigen Ausschüssen und Bezirksvertretungen thematisiert wurde. Der Grünen-Stadtrat Klaus Lüdemann sieht die langen Rotphasen an der Fußgängerampel an der Briller Straße kritisch. Angesichts einer Wartezeit von mehr als einer Minute stelle sich die Frage, ob die Mädchen und Jungen wirklich so lange warteten und nicht bei Rot über die vielbefahrene Briller Straße gingen. Die Stadtverwaltung kündigte an, kürzere Ampelphasen zu prüfen. Zusätzliche Überwege für die Schüler seien aber nicht erforderlich.

Dass der neue Schulstandort an der Hufschmiedstraße zu einer wachsenden Belastung durch „Elterntaxis“ führt, ist eine weitere Befürchtung, die die Anwohner am Ölberg umtreibt. Die Stadtverwaltung hält in diesem Zusammenhang eingeschränkte Halteverbote an der Hochstraße oder an der Friedhofsmauer an der Briller Straße immerhin für „denkbar“.  Entsprechende Maßnahmen sind nach Angaben von Lüdemann bislang aber nicht in Sicht.

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