Veranstaltung Pop-Up-Freizeitpark in Wuppertal öffnet - Das erwartet Besucher

Wuppertal · Unter anderem warten Geisterbahn und Familienachterbahn auf die Besucher in Wuppertal. Die Schausteller sind auf die Einnahmen angewiesen.

 Jeff hilft seinem Vater (9) beim Aufbau für den Freizeitpark am Stadion Zoo. Dort soll es vielfältige Attraktionen für Familien geben.

Jeff hilft seinem Vater (9) beim Aufbau für den Freizeitpark am Stadion Zoo. Dort soll es vielfältige Attraktionen für Familien geben.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Aufbau läuft, am Freitag geht es los: Um 14 Uhr öffnet der Freizeitpark am Stadion am Zoo seine Pforten. Bis zum 26. Juli bekommt Wuppertal einen Kirmesersatz. Als Angebot für alle Daheimgebliebenen in den Sommerferien — und als dringend benötigte Einnahmequelle für die Schausteller, die corona-bedingt praktisch auf dem Trockenen sitzen. Insgesamt rund 40 Buden und Fahrgeschäfte sind es letztlich geworden.

Vier feiern ihre Premiere in Wuppertal, ist Michael Petersen, Sprecher des Schaustellervereins Wuppertal, stolz. Unter anderen wird die Familienachterbahn „Kuhnos Farm“ Station am Stadion machen. Auf 350 Quadratmetern bietet die schmucke Bahn im Bauernhof-Design Fahrspaß auch für die kleinen Gäste. „Hier können die Großeltern mit ihren Enkelkindern einmal in den Genuss einer gemeinsamen Achterbahnfahrt kommen“, macht Petersen Werbung. Ebenfalls das erste Mal im Tal sind der Scheibenwischer „Big Wave“, das Geisterhaus „Ghost“ mit lebenden Geistern und das Hochfahrkarussell „Mr. Beat“.

Schausteller sehen sich
beim freien Eintritt bestärkt

Dazu kommen Klassiker wie der Musikexpress „Love Express“, ein Autoscooter und zwei Kinderkarussells. „Vor allem Familien werden auf ihre Kosten kommen“, verspricht Petersen, der wie der Verein auf viele Besucher hofft.

In anderen Städten sind die temporären Freizeitparks bereits angelaufen – mit unterschiedlicher Resonanz. Einige Veranstalter hätten bereits angekündigt, die Dauer zu verkürzen, weil der Erfolg bislang ausblieb. Bestärkt sehen sich die Wuppertaler Schausteller darin, keinen hohen Pauschaleintritt zu nehmen, sondern nur einen Euro. Der sei zur Deckung der Kosten zum Beispiel von Desinfektionsmitteln notwendig.

Summen von bis zu 35 Euro, die in anderen Städten an Eintritt gefordert werden, schrecken eher ab, sagt Rolf Fuhrmann, Vorsitzender der Wuppertaler Schausteller. Selbst wenn dann gar nichts mehr für die Fahrgeschäfte oder verminderte Tarife zu zahlen seien. Essen und Trinken komme ohnehin noch oben drauf. In Wuppertal könne der Besucher dann selbst entscheiden, wie oft er welches Fahrgeschäft nutzen und zahlen wolle, so Fuhrmann.

Seine Kollegen und er seien gespannt, wie der Freizeitpark angenommen wird. „Das ist ja keine normale Kirmes.“ Vom Erfolg sei auch abhängig, ob man in Zukunft ähnliches planen werde. „Unsere Saison ist kaputt, die Branche liegt am Boden“, sagt der Vereinsvorsitzende. Seit Dezember fehlten die Einnahmen, der Start im März - geplant und schon organisiert war eine große Kirmes auf dem Carnaper Platz - fiel durch Corona bereits ins Wasser. Die staatlichen Hilfen sind bei fast allen Unternehmen aufgebraucht. „Hier geht es nun um Existenzen, hier geht es um Familien“, so Petersen.

Stehen Weihnachtsmärkte
schon auf der Kippe?

Stand heute ist, dass Großveranstaltungen bis Ende Oktober abgesagt sind. Das bedeutet, dass auch kleinere, über den Sommer geplante Veranstaltungen, ausfallen werden. Die Sorge der Branche sei, dass auch die Weihnachtsmärkte auf der Kippe stehen könnten. Ohne diese Einnahmen „gehen für viele Schausteller die Lichter aus“, warnt Fuhrmann.

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