Einsturz Uellendahler Straße: Ruine soll für Lidl-Markt endlich abgerissen werden

Uellendahl · Ehemaliges Fabrikgebäude Nätebusch ist zum Teil eingestürzt.

 Der Backsteinbau war früher Heimat der Metallverarbeitungsfirma Nätebusch.

Der Backsteinbau war früher Heimat der Metallverarbeitungsfirma Nätebusch.

Foto: Tim Oelbermann

Ein Einsturz – zum Glück ohne schwerwiegende Folgen: Am Montagnachmittag war ein Teil des alten Backsteinbaus an der Uellendahler Straße 162, der bis vor ein paar Jahren die Firma Nätebusch beherbergte, zusammengebrochen. Der Abriss der Immobilie ist schon längst beschlossen – und dürfte nach diesem Zwischenfall wohl endlich Fahrt aufnehmen. Denn der neue Eigentümer des Areals, der Discounterriese Lidl, will dort bekanntlich eine neue Filiale bauen.

Eine Planung, die allerdings auf Eis lag. „Es hat sich lange nichts getan“, bestätigt Marc Walter vom Planungsamt der Stadt. Kürzlich habe Lidl dann aber ein neues Konzept vorgelegt. Das wird nun am kommenden Donnerstag der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg vorgestellt. Auch der Gestaltungsbeirat wird sich mit dem Thema in dieser Woche beschäftigen.

Das Gremium hatte den bisherigen Vorschlägen von Lidl eher ablehnend gegenüber gestanden. Der neue Plan kommt bei Walter aber schon einmal gut an. Gegenüber den in der Vergangenheit vorgestellten Varianten „ist das jetzt eine konkrete städtebauliche Antwort“.

Vor allem sei das Konzept nicht monofunktional angelegt. So sieht der derzeitige Plan keinen typischen Discounter-Flachbau vor, sondern auf den oberen Etagen zur Uellendahler Straße hin Wohnungen. Ästhetisch, lobt Walter, sei der Entwurf „kein Vergleich zu den früheren“. Allerdings schränkt der Stadtplaner ein, Planungs- und baurechtlich seien noch einige Fragen zu klären. Voraussichtlich, so heißt es in der Vorlage für die Bezirksvertretung, ist aber kein neuer Bebauungsplan notwendig.

Was den Abriss angeht, brauche Lidl aktuell keine Genehmigung und könne praktisch loslegen. Im Falle der Ruine habe die Stadt kaum Einflussmöglichkeiten, so Stadtsprecherin Martina Eckermann. Es sei denn, es gingen von der Schrottimmobilie Gefährdungen für die Bevölkerung aus, etwas durch herabfallende Gebäudeteile. Der Einsturz habe sich allerdings im hinteren, nicht zugänglichen Bereich ereignet, so Eckermann.

Bezüglich des Vorfalls am Montag „stehen wir bereits in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um eine schnelle und sichere Lösung zu finden“, so eine Lidl-Sprecherin. „Wir bitten Sie jedoch um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details nennen können.“

Bei einem Ortstermin vor einigen Wochen hätte ein Unternehmensvertreter bereits gegenüber Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert versichert, dass die Arbeiten bald beginnen sollen, so die SPD-Politikerin. Das wollte Lidl am Dienstag allerdings nicht kommentieren.

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