Ronsdorf Efie für Nachhaltigkeitspreis nominiert

Ronsdorf · Der Ronsdorfer Bio-Spielzeughersteller nimmt erste Hürde für die wichtige Auszeichnung. Die Jury lobt das Geschäftsmodell, das sich gegen „Massenware“ behauptet.

Anja Weidner und Sacha Thüngen würden sich über die Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitspreis sehr freuen.

Anja Weidner und Sacha Thüngen würden sich über die Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitspreis sehr freuen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Ob es Anja Weidner und Sacha Thüngen mit ihrem Unternehmen unter die Top drei in ihrer Kategorie des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2019 schaffen, wissen die Inhaber der Bio-Plüschspielwaren Efie derzeit noch nicht. Eine wichtige Hürde hat das Unternehmerpaar aus Ronsdorf aber bereits genommen. Ihre Firma wurde für den Nachhaltigkeitspreis nominiert. Ob es die Efie-Inhaber ins Finale schaffen, wird sich an diesem Mittwoch entscheiden. Dann verkündet die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, welche Unternehmen unter die ersten drei kommen. Die Reihenfolge der Sieger wird dann am 7. Dezember bei der Preisverleihung in Düsseldorf bekannt gegeben.

Ob dort auch das Ehepaar Weidner/Thüngen vertreten sein wird, ist mithin derzeit noch etwas unklar. Für Anja Weidner und ihren Mann ist es auf jeden Fall etwas Besonderes, dass sie es unter die Nominierten für den in mehreren Kategorien vergebenen Preis geschafft haben. „Allein die Nominierung ist schon eine tolle Auszeichnung“, sagt sie. Damit hätten sie „nicht gerechnet“. Aber immerhin zeichnet sich ihr Durchhaltewille aus, hatten sich die beiden doch schon zum dritten Mal in Folge für den Wettbewerb beworben.

Efie tritt in der Sparte „Kleines Unternehmen“ an. Derzeit hat die an der Lilienstraße gelegene Firma zwölf Mitarbeiter. Efie produziert und vertreibt Baby- und Kinderspielzeug, das aus Textilien aus kontrolliertem Öko-Anbau hergestellt wird. Seit dem Jahr 2013 verwendet das Unternehmen nur noch Materialien, die nach dem GOTS-Standard zertifiziert sind. GOTS steht für „Global Organic Textile Standard“ und gilt als das international bedeutendste und strengste Siegel für ökologische Textilien.

Spagat zwischen Nachhaltigkeit und bezahlbarem Endprodukt

Efie-Produkte sind in Baby- und Spielwarengeschäften zu finden, zudem können sie auch in Bio- oder Naturkostläden gekauft werden. Durch die Teilnahme an dem Wettbewerb könne man zeigen, dass man auch als kleines Unternehmen Aspekte der Nachhaltigkeit beherzige, betont Weidner. Man sei nun einmal kein großes Unternehmen, das sich eine eigene Öko-Abteilung leisten könne. Dennoch hat das Unternehmen schon im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht und den „German Brand Award“ in der Kategorie „Kids & Toys“ erhalten.

Die Zertifizierung mit dem GOTS-Siegel sowie die Erfüllung der strengen EU-Spielzeugrichtlinien waren auch für die Organisatoren des zum elften Mal vergebenen Deutschen Nachhaltigkeitspreises ein Grund, Efie zu nominieren. Das Unternehmen nehme es „selbstbewusst und erfolgreich mit ausländischen Herstellern billiger Massenware auf“, erklärt die Jury zur Begründung der Nominierung. Zudem gäben „sehr gute und gute Ergebnisse bei Öko-Test“ dem Unternehmen „Aufwind“. Überdies seien die Verpackungen der Spielwaren „durchweg auf recycelbares Papier umgestellt“ worden. Zudem schaffe das Unternehmen den „Spagat“, ökologisch zertifiziertes Spielzeug zu bezahlbaren Preisen an den Endverbraucher zu bringen. Ausdrücklich positiv erwähnt wurde auch, dass Efie „zu 100 Prozent“ in Wuppertal produzieren lasse.

Nach Angaben der Organisatoren werden mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung gewürdigt. Die Auszeichnung ist nicht-dotiert, allerdings haben die Gewinner das Recht, mit dem Logo des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für sich zu werben.

Der Firmenname „Efie“ setzte sich übrigens aus den Anfangsbuchstaben der Kinder der eigentlichen Firmengründerin zusammen. Der Betrieb war bis zu seiner Übernahme durch die jetzigen Eigentümer Weidner und Thüngen im Jahr 1994 in Krefeld ansässig. Mit der Übernahme wurde der Firmenstandort nach Wuppertal verlegt. Damit zusammen fiel auch die Entscheidung, weiterhin ausschließlich auf den Produktionsstandort Deutschland zu setzen.

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