Jubiläum Pfarrerinnen haben seit 25 Jahren ein Ohr für Gemeindemitglieder

Ronsdorf · Ruth Knebel und Friederike Slupina-Beck feierten ihr Jubiläum in Ronsdorf.

Zum Jubiläum der beiden Pfarrerinnen Ruth Knebel (li.) und Friederike Slupina-Beck (r.) hielt die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises einen Festgottesdienst.

Zum Jubiläum der beiden Pfarrerinnen Ruth Knebel (li.) und Friederike Slupina-Beck (r.) hielt die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises einen Festgottesdienst.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ein Jubiläum zwei Jubilare. Am Wochenende hatte die evangelische Kirchengemeinde Ronsdorf ein besonderes Fest zu feiern. Seit 25 Jahren sind die beiden Pfarrerinnen Ruth Knebel und Friederike Slupina-Beck dort tätig. Am 28. März und 6. Juni 1993 in ihr Amt eingeführt, starten beide ein Jahr nach ihrer Ordination in ihrer neuen Gemeinde und „...sorgen mit ihren vielseitigen Begabungen dafür, dass in Ronsdorf das Evangelium in einzigartiger Weise verkündet, unsere Gemeinde vielfältig, offen und ganz und gar nicht beliebig ist“, wie als Huldigung in „Gemeinde aktuell“ zu lesen ist.

Friederike Slupina-Beck ist gebürtige Wuppertalerin und wuchs in Ronsdorf in einem Pfarrerhaushalt auf. Bereits Vater und Großvater waren Pfarrer. Im Gemeindeblatt erinnert sie sich an ihren Einschulungsgottesdienst in der Barmer Luherkirche als Auslöser, Theologie zu studieren. „Der Mann auf der Kanzel war mein Großvater, Pfarrer Ernst Boecker. Er machte seine Sache sehr gut. Es kam so viel Liebe rüber. Die begeisternden und intellektuell fesselnden Predigten meines Vaters haben mich in den folgenden Jahren darin noch bestärkt. Als Pfarrerstochter habe ich den Pfarrberuf sehr genau und ohne rosa Brille vor Augen gehabt.“

Ruth Knebel stammt aus dem Hunsrück aus einer Bauernfamilie. Auch ein Wirtschafts- oder Medizinstudium kam zunächst für sie als junger Mensch in Frage. Ein Vorkommnis auf einer Synode, auf der ein Pfarrer diese verließ und somit eine wichtige Abstimmung boykottierte, war der Ausschlag für das Theologiestudium. „Ich packe an, wenn etwas zu tun ist“, sagt sie von sich selber und ihr Tätigkeitsgebiet lag früh auf der Kinder- und Jugendarbeit.

Zu ihren Anfangszeiten hatten die jungen Pfarrerinnen zwei Kollegen, Pfarrer Frank Beyer, der heute in Vohwinkel tätig ist, und Georg Türk, heute im Ruhestand. „Jeder hatte seine Schwerpunkte“, erinnert sich Knebel. Slupina-Beck widmete sich besonders der Erwachsenenbildung. Nach der Reduzierung zweier Pfarrstellen teilen sie sich heute den rund 6000 Mitglieder starken Bezirk in Nord- und Süd auf. Knebel kann sich noch gut an ihre Anfangszeit erinnern. „Mir hat die ländliche Lage gut gefallen, das hat mich an den Hunsrück erinnert, und die schnelle Autobahnanbindung.“

In Ronsdorf finden beide Pfarrerinnen viel Unterstützung

Die Stelle hat sie ihrem damaligen Dozenten Gerhard Barth zu verdanken, der die Anfrage an sie stellte, ob sie sich nicht bewerben wolle.

Viel erlebt haben die beiden Pfarrerinnen in dem Vierteljahrhundert. Etwa 850 Konfirmanden hat Knebel in den Jahren unterrichtet. „Heute sehe ich sie bei der Einschulung ihrer Kinder wieder“, sagt sie erfreut. Freud und Leid liegen gerade in ihren Berufen nahe beieinander. Die Beerdigung eines ihrer Konfirmanden gehört zu den bedrückenden Ereignissen.

Veränderungen hat es in den 25 Jahren schon einige gegeben. „Die Stellung der Kirche in der Gesellschaft ist eine andere geworden“, findet Knebel, freut sich jedoch, dass das kirchliche Leben in Ronsdorf noch fest verwurzelt ist. „Wir finden in der Gemeinde eine große Unterstützung.“

Weihnachtsfeiern für Alleinstehende oder Kindergottesdienste sind Beispiele für ihre vielfältigen Angebote. Beide bieten Gemeindereisen an, Knebel fährt seit 2005 alle zwei Jahre und war schon in China, Südafrika, Sri Lanka und Kuba. Slupina-Beck wandelt gerne auf „Luthers Spuren“ und das passt, fühlt sich Knebel doch eher der reformierten Seite zugehörig, Slupina-Beck der lutherischen.

Mit ihrer Arbeit sind die Pfarrerinnen Anlaufstellen auf unterschiedlichen Ebenen. Beide wollen die Menschen einladen, und es ist für sie „der schönste Beruf der Welt, indem die Menschen in ihrer Würde wertgeschätzt werden“. Als erfolgreich sehen sie ihre Arbeit an, „wenn es auch ohne sie läuft“.

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