Seniorentreff Politiker wollen Seniorentreff Bromberger Straße erhalten

Barmen · SPD, Linke und WfW besichtigten das Haus, das zum Umbau des Carnaper Platzes weichen soll.

 Den Seniorentreff Bromberger Straße besichtigten (v.l.) Claudia Radtke, Roland Rodowsky, Ulrich Renziehausen, Servet Köksal, Beatrix Bierenfeld, Dorothea Glauner und Maren Bergmann.

Den Seniorentreff Bromberger Straße besichtigten (v.l.) Claudia Radtke, Roland Rodowsky, Ulrich Renziehausen, Servet Köksal, Beatrix Bierenfeld, Dorothea Glauner und Maren Bergmann.

Foto: Bartsch,G. (b13)

„Wie geht es weiter mit dem Seniorentreff an der Bromberger Straße?“ Dieser Frage gingen am Donnerstag Nachmittag Fraktionsmitglieder der SPD, der Partei Die Linke und der Ratsgruppe WfW nach und besichtigten das zur Diskussion stehende Gebäude an der Bromberger Straße 28, das allwöchentlich etwa 120 Senioren für gemütliches Beisammensein und Gedankenaustausch nutzen. In der warmen Jahreszeit ist der Treff dank der fünf Bänke unter alten Bäumen auch eine kleine grüne Oase auf dem Carnaper Platz für die Besucher.

Darüber hinaus treffen sich in dem schmucklosen Flachbau auch Teilnehmer des Projekts „Zwar“ (Zwischen Arbeit und Ruhestand) und russische Spätaussiedler unter dem Begriff „Ziel“ (Zusammen in einem Land), wie Beatrix Bierenfeld (Altenheime der Stadt Wuppertal) berichtete.

20 Objekte wurden besichtigt, keines eignete sich als Ersatz

„Es gibt Pläne, diesen Bau abzureißen“, so Servet Köksal, Fraktionsvize der SPD. „Auf diesem Gelände soll im Rahmen des Neubaus der WSW-Zentrale und der Neugestaltung des Carnaper Platzes eine Grünfläche entstehen. Wobei die Kosten für den Abriss laut einer Studie aus dem letzten Jahr etwa 80 .000 Euro betragen sollen.“

Roland Rudowsky, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Barmen, erklärte: ,„Das finden wir vor dem Hintergrund, dass für diesen Treffpunkt keinen Ersatz gefunden werden konnte, absolut nicht richtig.“ Es seien 20 Objekte besichtigt worden, keins habe die Anforderungen für eine solche Einrichtung erfüllt.

„Im Jahr 2017 wurde der Seniorentreff von 4371 Menschen besucht“, berichtete Beatrix Bierenfeld. „Und hierbei kommen die Besucher aus den dicht besiedelten Ortsteilen Rott und Sedansberg. „Außerdem werden die Räume auch von Privatleuten für Feiern gebucht. Das hat für das vor uns liegende Jahr etwas nachgelassen, weil sich Unsicherheit breit macht, was hier zukünftig geschehen wird. Da kann ich natürlich keine Buchungen für Mitte oder Ende des Jahres vornehmen“, erläutert Bierenfeld.

Die drei bei der Besichtigung vertretenen Fraktionen sprechen sich eindeutig für den Erhalt des Treffpunktes aus. Sie sind der Meinung, dass selbst eine Renovierung des Flachbaus einschließlich eines Einbaus von doppelter Fensterverglasung immer noch erheblich günstiger sei als eine eventuelle Neueinrichtung, für die bekanntlich im Quartier kein geeignetes Objekt zur Verfügung steht. „Von den 80 000 Euro, die ein Abriss kosten würde, ganz zu schweigen“, meint Servet Köksal.

„Die Räume und der Eingang an der Bromberger Straße sind zwar nicht hundertprozentig barrierefrei, sind aber ebenerdig zu erreichen“, führt Claudia Radtke von den Linken an. Und Roland Rudwsky fasst zusammen: „Es gibt keine Zweifel, dass für die Einrichtung hier, so wie sie ist, ein großer Bedarf im Quartier besteht, und deshalb hoffen wir, dass unser Antrag, den Seniorentreff hier am Carnaper Platz so zu belassen und zu renovieren, positiven Anklang findet. Ich denke, dass sich auch die Fraktion Grünen unseren Argumenten anschließen wird.“

Was eine Renovierung angeht, stellte man sich in der Runde, der auch Ulrich Renziehausen, der APH-Betriebsleiter (Alten- und Pflegeheime) angehörte, vor, dass ein neuer Bodenbelag, Doppelverglasung und ein Wandanstrich den Treff noch um einiges attraktiver machen würde.

„Das ist auf jeden Fall billiger und betriebswirtschaftlich sinnvoller, als die 80 000 Euro für den Abriss einer Einrichtung, für die es noch keine Ersatz gibt“, fasste Servet Köksal die Meinung der Runde zusammen, wobei Dorothea Glauner von der WfW diese Details lieber erst besprechen will, wenn Klarheit über die Zukunft des gefragten Seniorentreffes besteht.

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