Nachgehakt Bund entscheidet über Freibad-Förderung

Nächstebreck · Wann das in die Jahre gekommene Bad in der Mählersbeck saniert wird, bleibt unklar. Der Nächstebrecker Bürgerverein hofft auf einen baldigen Start der Arbeiten.

 Derzeit ist noch unklar, ob der Bund Fördermittel für die Sanierung des Freibads Mählersbeck bereitstellt.

Derzeit ist noch unklar, ob der Bund Fördermittel für die Sanierung des Freibads Mählersbeck bereitstellt.

Foto: Bernhard Fischer

. Wie und wann das in die Jahre gekommene Freibad Mählersbeck saniert wird, ist derzeit noch unklar. Die Stadt hat zwar bereits fünf Millionen Euro im Etat zurückgelegt, noch aber fehlt es an der Zustimmung des Bundes, das Vorhaben finanziell zu unterstützen. Über das „Bundesprogramm zur Förderung der Sanierung kommunaler Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur“ hatte die Stadt beim Bund eine Förderung beantragt, nachdem ein vorangegangener Antrag auf finanzielle Unterstützung in Berlin keinen Rückhalt gefunden hatte.

Über den aktuellen Antrag hätte eigentlich bereits zum Ende des vergangenen Jahres im Haushaltsausschuss des Bundestages entschieden werden sollen, das wurde nun aber auf die Sitzung im Februar oder März verschoben. Hintergrund ist, dass aufgrund der sich hinziehenden Regierungsbildung im vergangenen Jahr die Förderanträge für 2018 und für 2019 nun in einer Sitzung des Ausschusses gemeinsam beraten und darüber entschieden werden sollen, wie der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh der WZ auf Anfrage sagt. Zudem soll das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat eine Bewertung der eingereichten Projekte vornehmen. Für die bewilligten Maßnahmen stehen pro Jahr jeweils bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Ob Wuppertal mit dem Förderantrag Erfolg hat, ist derzeit noch unklar, die Voraussetzungen sind aber nicht unbedingt vielversprechend. Laut Oberbürgermeister Andreas Mucke stößt das Programm bundesweit auf großes Interesse. „Das Bundesprogramm ist vielfach überzeichnet“, erklärt der Stadtchef. Über die lokalen Bundestagsabgeordneten Lindh, Jürgen Hardt (CDU) und Manfred Todtenhausen (FDP) halte man möglichst engen Kontakt in der Sache.

Erfolgt ein Zuschlag durch den Bund, könnte es eine Förderung von bis zu vier Millionen Euro geben – das ist aber nur die Höchstsumme, die bewilligt werden könnte. Ob diese Maximalförderung auch fließt, bleibt abzuwarten. Derzeit geht die Stadt von einem finanziellen Bedarf von insgesamt elf Millionen Euro für die Sanierungsarbeiten in dem letzten städtischen Freibad in Wuppertal aus. Um die Lücke in der Finanzierung zu schließen, muss die Stadt dann prüfen, ob sie weitere zwei Millionen Euro „freischaufeln“ kann, indem sie zum Beispiel andere geplante Projekte verschiebt.

Wie genau die Sanierung des zwischenzeitlich auch von einer Schließung bedrohten Bades ausfällt, kann im Detail noch nicht gesagt werden. Klar ist, dass eine Sanierung der Umkleidekabinen, die Errichtung von Lärmschutzanlagen, eine energetische Sanierung oder auch die Verschönerung des Außengeländes angedacht sind. Zudem gibt es einen festen Zeitrahmen: Sollte es zu einer Förderung durch den Bund kommen, müssten die Maßnahmen bis spätestens 2022 umgesetzt werden.

Beim Bürgerverein Nächstebreck verfolgt man die Diskussion um die Sanierung des Freibades derweil mit Spannung. Für Maßnahmen zur Sanierung und zum Erhalt des Bades wäre man nicht nur in Nächstebreck, sondern „im gesamten Wuppertaler Osten sehr dankbar“, schreibt der 1. Vorsitzende des Bürgervereins, Hermann Josef Richter, in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister. Beim Bürgerverein möchte man das Thema wieder auf die politische Tagesordnung setzen, weil man ansonsten befürchtet, dass selbiges unter den Tisch fällt. Dann könnten wieder „Jahre ins Land gehen“. Die Kosten für die Sanierung würden in der Zwischenzeit immer teurer und „eines Tages“ könne das Freibad aus finanziellen Gründen nicht mehr betrieben werden, heißt es in dem Schreiben.

OB Mucke hofft auf den Zuschlag für das Vorhaben, weiß aber auch, dass der Bund nicht alle Anfragen positiv entscheiden kann. Sollte es auch diesmal mit dem Antrag der Stadt nicht klappen, müsse eben weiter nach Fördertöpfen gefahndet und geschaut werden: „Wo können wir noch eingreifen und aktiv werden.“ Geprüft werden muss dann wohl auch, ob gegebenenfalls eine Sanierung im kleineren Rahmen umgesetzt werden kann.

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