Kunst Gesamtschüler präsentieren ihre Graffiti-Collagen

Barmen · Barmer Jugendliche haben sich mit „Spraykunst“ befasst und Arbeiten dazu angefertigt. Die Sparkasse zeigt sie jetzt.

 Die Schüler der Gesamtschule Barmen sind stolz auf ihre Ausstellung.

Die Schüler der Gesamtschule Barmen sind stolz auf ihre Ausstellung.

Foto: Schwartz, Anna (as)

. Für die meisten Gewerbetreibenden und Hauseigentümer ist Graffiti an den Wänden wohl eher ein Ärgernis, doch die Barmer Filiale der Stadtsparkasse gibt dieser Kunstform derzeit Raum zur Dar- und Ausstellung. Zehn Bilder von Schülern der Gesamtschule Barmen hängen im Eingangsbereich der Schalterhalle, in denen die Mädchen und Jungen Aspekte der Graffiti-Kunst aufgenommen und in Collagen zusammengeführt haben. Noch bis Mitte März sind die Arbeiten zu sehen.

Angefertigt wurden die Bilder im Kunstunterricht: Die 12 bis 13 Jahre alten Mädchen und Jungen aus den Klassen 7 a, 7 b, 7 c und 7 f hatten sich mit dem Thema „Graffiti“ auseinandergesetzt und dann selbst an die Aufgabe gemacht, Namen oder Begriffe im „Graffiti-Style“ herzustellen. Allerdings nicht mit der Spraydose, sondern lieber mit Filz-, Aquarell- und Buntstiften oder Feinlinern.

Das Hantieren mit Spraydosen wäre zu umständlich und nicht zuletzt aus gesundheitlicher Sicht bedenklich gewesen. „Spraydosen dürfen wir im Unterricht nicht verwenden. Auch weil wir immer wieder Kinder haben, die an Asthma leiden“, sagt Kunstlehrerin Susanne Meier zu Eissen-Rau, die die Klassen 7 a, 7 b und 7 f betreut. Die Lösungsmittel in den Farben seien einfach zu stark. Wichtig war neben der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema zudem der sozial-pädagogische Aspekt. So hätten sich die Schüler auch Bilder angeschaut, auf denen Toiletten zu sehen waren, die mit Graffiti verunstaltet waren, erzählt Kunstlehrerin Sandra Zagrajski, die die Klasse 7 c betreut. „Damit wollten wir deutlich machen: Das wollen wir nicht an unserer Schule haben!“

Die Schüler haben bislang wenig Kontakt zur Sprayerszene

Für die Mädchen und Jungen war es auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung, auch wenn die meisten bislang wenig Kontakt zu der Sprayerszene hatten. Einer der wenigen, die zumindest nach eigenen Angaben über etwas Erfahrung in dem Metier verfügen, ist Carlo aus der 7 b. „Ich habe meinen Namen schon mal als ‚Freestyle‘ gemalt“, erzählt der 13-Jährige gleich im entsprechenden Jargon. Für die Arbeit im Kunstunterricht schien ihm das Motiv aber offenbar zu einfach. So hatte er sich lieber von einem Bild inspirieren lassen, in dem ein Goldfisch von einem Becken in ein Sektglas springt.

Die Variante mit dem eigenen Vornamen haben im Übrigen viele andere Mitschüler für sich gewählt. So etwa die 13-jährige Rojda, die ihren Namen in „Block Style“ gezeichnet hat. Für die Zeichnung des Namens nutzte sie Buntstifte, für den Hintergrund Wasserfarben. Es sei „sehr interessant“ gewesen, im Kunstunterricht einmal so zu arbeiten, sagt die Schülerin der 7 c. Auch Arda (12, 7 a) hat sich für seinen Vornamen entschieden. Er sieht in seiner Arbeit ein „Monsterdesign“ verwirklicht – die Buchstaben wirken stark verfremdet, zudem blicken zwei Augen bedrohlich den Betrachter an. Mit dem Ergebnis ist Arda aber nicht ganz zufrieden.

Andere Mitschüler haben dagegen englischsprachige Begriffe genommen. So hat Lara aus der 7 c mit Buntstiften und Feinlinern das Wort „Crazy“ gezeichnet. „Das habe ich gemacht, weil unsere Klasse ein bisschen verrückt ist“, sagt die 13-Jährige. Und die zwölfjährige Latisha hat den Begriff „Love“ (Liebe) genommen, weil sie mehrere Graffiti mit dem Begriff bei einem Besuch in Köln gesehen hatte. In die Buchstaben selbst hat sie dann als designerische Anreicherung noch Sternchen gemalt.

Für die Gesamtschule Barmen ist die Ausstellung in der Filiale der Stadtsparkasse übrigens die zweite ihrer Art. So waren bereits Fotos mit Männchen aus H0-Modellbahnanlagen gezeigt worden. Die Stadtsparkasse biete Schulklassen immer wieder gerne die Möglichkeit, einige ihrer Arbeiten zu zeigen, sagt Filialleiter Artur Wöller. „Es ist schön, wenn Schulprojekte hier eine Plattform bekommen.“ Und durch den Publikumsverkehr erhalten die Arbeiten dann auch eine öffentliche Wahrnehmung.

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