Jubiläum Pfotenfreunde NRW wollen eine Auffangstation in Wuppertal gründen

Barmen · Die Organisation hat einen neuen Lagerraum für Futtermittel. Doch sie sucht dringend weitere Pflegestellen.

 Gracjan Lange (v.l.) rationiert mit Sabine und Nadine Lorenz das Futter..

Gracjan Lange (v.l.) rationiert mit Sabine und Nadine Lorenz das Futter..

Foto: Schwartz, Anna (as)

. Bilder von verwahrlosten Tieren, entweder auf der Straße oder in Wohnungen von Menschen, gibt es immer wieder in den Sozialen Netzwerken oder im Fernsehen zu sehen. Der Tierschutzverein Pfotenfreunde versucht dem in Wuppertal entgegenzuwirken. Die Arbeit ist laut dem Vorsitzenden Udo Lorenz umso wichtiger, als es seit 2016 kein Tierheim mehr in Wuppertal gibt. Die Vereinsmitglieder helfen „allem, was Fell hat. Wir sind quasi eine tierheimähnliche Organisation“, erklärt Lorenz. Dabei gebe es keine feste Station für die in Not geratenen Tiere. Der Verein arbeitet stattdessen mit dem sogenannten Pflegestellenkonzept. Das heißt, Privatleute nehmen Tiere auf, um sie entweder zu vermitteln oder zu behalten.

Der Verein ist auf dauerhaft Unterstützung angewiesen. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Pflegestellen“, sagt Lorenz. Wer helfen wolle, müsse nur tierlieb sein. Alle Kosten – vom Tierarzt bis hin zur Verpflegung des Tieres – übernehme der Verein. Derzeit gebe es 18 Pflegestellen, doch die Zahl variiert laufend. „Bei Personen, die einfach nicht wissen, wohin sie mit ihren Tieren sollen, müssen wir die Hilfe teilweise ablehnen, weil die Pflegestellen fehlen.“

Neben der Vermittlungsarbeit und Zusammenarbeit mit den Pflegestellen organisieren die Pfotenfreunde auch einmal im Monat die „Tiertafel“. Zu diesem Zweck packen sie im Voraus Futter ein, das dann an verschiedenen zentralen Punkten Wuppertals an jedem 3. Donnerstag im Monat verteilt wird: „Wir haben uns vor zwei Jahren gegründet und mit 300 Kilogramm Futter begonnen. Jetzt sind wir bei 1,3 Tonnen.“

Die Finanzierung der Arbeit er Pfotenfreunde ist knapp

Dabei werden Trocken- und Nassfutter, sowie Leckerchen oder teilweise auch weiteres Tierzubehör verteilt – etwa in Vohwinkel am Lienhardplatz, am Barmer Bahnhof, am Wichlinghauser Markt und in Elberfeld an der Hofaue. An den beiden letzten Standorten findet das Angebot parallel zur Tafel für Menschen statt, allerdings zeitversetzt, damit Menschen die beide Angebote nutzen wollen, das auch machen können.

Auf Sonderwünsche werde auch eingegangen, erklärt Lorenz. Wenn jemand etwa Diabetikerfutter benötigt oder sonstige Wünsche aus medizinischen Gründen hat, werde das beachtet. Bis vor Kurzem musste der Verein immer in einer kleinen Garage bleiben, die bis oben vollgepackt gewesen sei. Doch der Vermieter Helmuth Liesegang von der Firma Meridian hat ihm einen größeren Lagerraum zur Verfügung gestellt: „Und das hat er zu einem sehr fairen Preis getan“, sagt Lorenz erfreut. Denn der Verein lebe von Spenden, Schutzgebühren und den Mitgliedsbeiträgen, da sei so eine großzügige Tat natürlich willkommen. Denn Benzin, Pflege- und Tierarztkosten müssen finanziert werden. Zur Unterstützung sind in diversen Wuppertaler Geschäften Spendenboxen der Pfotenfreunde aufgestellt. Mit dem Geld wird das Futter für die Tiertafel bezahlt. Zusätzliche Plätze zum Aufstellen der Spendenboxen sind willkommen. „Das ist jeden Monat ein großer Kampf. Wir kommen mit den Spendenboxen für das Futter immer bei plus minus Null raus. Das reicht meist nur knapp“, berichtet Lorenz.

Für dieses Jahr haben Lorenz und sein Team großes vor: Sie wollen eine Auffangstation in Wuppertal etablieren: „Dann können wir noch mehr Tiere unterbringen“, so Lorenz.

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