Fußball-Regionalliga Schwertfeger soll für den WSV das fehlende Mosaiksteinchen sein

Beim Neu-Regionalligist will der 27-Jährige eine tragende Rolle spielen.

Kai Schwertfeger soll der neue Ruhepol im defensiven Mittelfeld des WSV werden. Er bringt die Erfahrung aus 47 Zweit- und 70 Drittligaspielen mit. Foto: Otto Krschak

Kai Schwertfeger soll der neue Ruhepol im defensiven Mittelfeld des WSV werden. Er bringt die Erfahrung aus 47 Zweit- und 70 Drittligaspielen mit. Foto: Otto Krschak

Foto: OTTO KRSCHAK

Wuppertal. Manchmal kann ein Schritt zurück auf die Dauer zwei Schritte nach vorn bedeuten: Das jedenfalls hofft Kai Schwertfeger, der nach Engagements in der zweiten und dritten Liga bei Fortuna Düsseldorf, Alemannia Aachen, Karlsruher SC und zuletzt Hansa Rostock, wo sein Vertrag ausgelaufen war, jetzt beim Regionalliga-Aufsteiger Wuppertaler SV angeheuert hat.

Für Trainer Stefan Vollmerhausen ist umgekehrt Schwertfegers Verpflichtung zehn Tage vor dem ersten Saisonspiel „das Mosaiksteinchen, das ich mir noch gewünscht habe. Er hat eine unglaubliche Ruhe am Ball und kann das Spiel perfekt lesen.“ Das habe man sowohl am Sonntag im Test bei Westfalia Herne gesehen, als auch am Dienstag gegen Bielefeld, als er Schwertfeger in den ersten 45 Minuten in der nominell derzeit weitgehend stärksten Formation im defensiven Mittelfeld brachte.

Anschließend gab der freundlich und gut gelaunt Interviews dazu, warum er sich freut, nun in Wuppertal zu sein. „Dass ich aus Mettmann komme und nach viereinhalb Jahren in meine Heimat zurückkehre, ist zwar schön, war aber nicht der ausschlaggebende Grund. Ich bin von der Mannschaft toll aufgenommen worden und habe mich hier vom ersten Augenblick an sehr wohl gefühlt“, sagt der 27-Jährige, der trotz seiner stattlichen 1,88 Meter feingliedrig wirkt — bei 73 Kilogramm, womit er in den Fußballstatistiken angegeben ist, kein Wunder. 70 Drittliga- und 47-Zweitliga Spiele weisen die für ihn aus.

Seit zwei Wochen schon trainiert Schwertfeger beim WSV mit, nachdem sein Vertrag bei Hansa Rostock nicht verlängert worden war. „Ich habe bei Manuel Bölstler gefragt, ob ich mich hier fit halten kann“, sagt Schwertfeger, der mit Bölstler 2013 für ein halbes Jahr beim damaligen Drittligisten Karlsruher SC gespielt hatte. Für Schwertfeger ging die Reise damals mit dem KSC in Liga zwei, wo er noch 20 seiner insgesamt 47 Zweitliga-Spiele absolvierte, ehe er für zwei Jahre nach Rostock in der Dritte Liga ging. Nach 20 Spielen in der ersten Saison, wurde er dort in der Hinrunde der zweiten zunächst gar nicht mehr berücksichtigt. „Warum, weiß ich auch nicht, in der Rückrunde unter dem neuen Trainer hatte ich dann noch zwölf Einsätze.“ Wirklich befriedigt hat ihn das aber nicht. „Jeder Fußballer will natürlich so hoch wie möglich spielen, aber natürlich möchte ich jetzt in erster Linie regelmäßig spielen und der Mannschaft helfen. Wenn sie dann erfolgreich ist, rückt man selbst natürlich auch wieder in den Blickpunkt“, sagt Schwertfeger zu seinen Intentionen.

Kontakte zum WSV habe es zuvor trotz der Nähe — Schwerfeger spielte in der Jugend und dann bis 2012 in erster und zweiter Mannschaft von Fortuna Düsseldorf — nicht gegeben. „Ich erinnere mich nur, dass wir in der Dritten Liga im Stadion mal 0:0 gegeneinander gespielt haben.“ Das war 2009 in seiner ersten Zweitliga-Saison. Seine erfolgreichste folgte dann 2010/11, als er 22 Spiele für die Fortuna bestritt.

Nach seiner Rückkehr aus Rostock wohnt er jetzt vorläufig bei den Eltern in Mettmann, ist aber aktuell auf Wohnungssuche. „Kai hat sich hier in den letzten zwei Wochen topfit präsentiert, man merkt, dass er ein Vollprofi ist“, sagt Sportdirektor Manuel Bölstler, sicher, dass Schwertfeger trotz der kurzen Eingewöhnungszeit von Beginn an ein wichtiger Bestandteil der Regionalliga-Teams werden wird. Der gibt die Komplimente zurück: „Ich glaube, wir haben hier eine schlagkräftige Truppe.“

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