Feriensport Paddel-Offensive beim WKC

Wuppertal · Der Wuppertaler Kanu Club hat in diesem Sommer gleich vier Feriensportkurse angeboten. Alle waren ausgebucht. Mit Kanu-Polo hat er am Beyenburger Stausee ein Alleinstellungsmerkmal.

 Junus Rust zeigt den Ferienkindern schon mal die Feinheiten beim Kanu-Polo. Sie lernen aber zunächst vor allem das Paddeln.

Junus Rust zeigt den Ferienkindern schon mal die Feinheiten beim Kanu-Polo. Sie lernen aber zunächst vor allem das Paddeln.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Um genügend Teilnehmer müssen sich die Wuppertaler Paddel-Klubs am Beyenburger Stausee nicht sorgen, wenn sie wie seit Jahren ihre Angebote im Rahmen des Feriensports der Stadt machen. Ausgebucht heißt es da fast immer. Den Vogel schießt diesmal der Wuppertaler Kanu Club (WKC) ab, der gleich vier Wochenkurse veranstaltet hat und bei jedem mehr als 20 Teilnehmer hatte, obwohl ursprünglich nur bis zu 17 geplant waren. 24 sind es in dieser, der letzten Ferienwoche.

„Wir haben diesmal versucht, was möglich war und sind dann auch gebeten worden, möglichst noch Kinder von der Warteliste aufzunehmen“, erzählt Übungsleiter Anton Spittler, der der Meute, die noch in Einer-Kajaks auf dem Wasser paddelt, vorausgeeilt ist, um das Mittagessen vorzubereiten - es gibt Hot Dogs. Sommer, Sonne, Wassersport - speziell in dieser Woche stimmt der Mix, der einen Erfolg bei den acht bis 14-Jährigen fast garantiert.

Der Spaß fährt
immer mit

Teilweise etwas erschöpft, teilweise nass, aber fast immer fröhlich, ziehen die 24 Teilnehmer nach der Vormittagseinheit am Mittwoch ihre Boote auf den Steg am Klubhaus, helfen sich, wenn nötig, gegenseitig. Das Wasser herauslaufen lassen, sie anschließend auf der Wiese nebeneinander aufreihen - das ist seit Montag schon fast automatisiert. Disziplin gehört am Wasser schließlich dazu, Sicherheit ist Grundvoraussetzung. So umkreisen neben den Übungsleitern auch vier Helfer aus den Kanu-Polo-Teams der WKC ständig die Gruppe, wenn sie auf dem Wasser ist, wie Hütehunde. Voraussetzung für die Kursteilnahme ist außerdem das Schwimmabzeichen in Bronze, Schwimmweste ist Pflicht. Mal ins Wasser zu fallen ist fast programmiert, oft auch gewollt. Luca (11) bringt sein Boot nach der Abschlussübung - laufen über die Bugspitzen, der im Wasser aufgereihten Boote - schwimmend zurück und wartet schon darauf, gleich noch einmal vom Steg ins Wasser springen zu dürfen, wenn alle ihre Boote auf dem Trockenen haben und der Weg frei ist. Charlotte (8) ist dagegen stolz, dass sie eine der wenigen ist, die beim Laufen über die Boote nicht ins Wasser gefallen ist und sich dementsprechend vor dem Essen keine trockenen Sachen mehr anziehen muss. Auch bei langer Sonneneinstrahlung und hoher Außentemperatur hat das Wasser im See selten mehr als 20 Grad, weil die Wupper hindurchströmt. Aktuell dürften es etwa 18 sein, schätzt Anton Spittler.

„Hauptsache ist, dass die Kinder Spaß haben“, so Spittler, der aber offen zugibt, dass man beim Verein auf einen günstigen Nebeneffekt hofft. „Die Sommerferienkurse sind für uns seit Jahren das wichtigste Mittel, um an Nachwuchs zu kommen.“ Kanu-Polo - eine Mischung aus Paddeln und Handball - auf das sich der Verein spezialisiert hat, gehört schließlich nicht zu den bekanntesten Sportarten, doch immer wieder bleiben Kinder nach der Woche im Verein, tauchen dann dort beim Training auf. Auch dadurch gibt es inzwischen mehr als 50 Aktive, hat sich die Abteilung in den vergangenen drei Jahren enorm entwickelt.

Für die jungen Kursteilnehmer galt es zunächst, ihr Boot beherrschen zu lernen. „Da ist geradeausfahren auch bei leichtem Wind schon eine Herausforderung“, weiß Junus Rust (17), Mitglied der Kanu-Polo U21, der in der Woche als einer der Helfer agiert. Inzwischen klappe das bei allen aber schon gut. Demnächst soll der Ball hinzukommen. Ihn sich vorlegen und hinterherpaddeln, um ihn wieder aufzunehmen, steht dann auf dem Plan. Der Wurf auf die hochgeständerten Tore dürfte für den ein oder anderen „Kleinen“ dann die nächste Herausforderung werden. Verbissen sieht das niemand. Immer wieder gibt es Spiele zwischendrin. „Als in den ersten Wochen das Wetter noch nicht so gut war, sind wir auch schon mal einen ganzen Tag an Land geblieben, haben Stockbrot geröstet und den von der Weihnachtsfeier übrig gebliebenen Kinderpunsch“, heiß gemacht“, berichtet Anton Spittler. So wie in dieser Ferienwoche, sei es natürlich besser.

Größte Gefahr in den nächsten Tagen dürfte ein Sonnerbrand sein. „Wir achten darauf, dass sich alle mehrmals am Tag mit Sonnencreme einschmieren“, versichert Junus Rust.

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