Schwimmen Delkeskamp darf noch nicht in die USA

Wuppertal · Schwimmer der SG Bayer startet doch noch bei der DM. Das Hygienekonzept seiner Universität Charlotte ist geplatzt. Das Semester läuft komplett online.

 Schwimmer Jan Delkeskamp wollte am Montag eigentlich zurück in die USA fliegen. Nun bleibt er vorerst im Bergischen Land und beim SV Bayer.

Schwimmer Jan Delkeskamp wollte am Montag eigentlich zurück in die USA fliegen. Nun bleibt er vorerst im Bergischen Land und beim SV Bayer.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eigentlich wollte Top-Schwimmer Jan Delkeskamp vom SV Bayer Wuppertal an diesem Montag zum Studium zurück in die USA fliegen, um dort Mitte August planmäßig wieder den Vorlesungsbetrieb im dritten Semester an der Queens University of Charlotte aufzunehmen. Doch ebenso kurzfristig, wie der 20-Jährige wie alle ausländischen Mitstudenten im März aufgrund des Corona-Shutdowns aus dem Land gebeten worden war, kam jetzt die Nachricht aus den USA: Auch das nächste Semester wird nur online stattfinden, weil das haarklein ausgearbeitete Hygienekonzept nicht einzuhalten ist. Einen positiven Nebeneffekt gibt es für Delkeskamp und vor allem seinen Heimverein SV Bayer Wuppertal allerdings: Nun wird er die für Ende Oktober geplanten Deutschen Meisterschaften in Berlin doch mitschwimmen können.

„Ich hatte mich schon sehr gefreut, mein Team in den USA wiederzusehen. Es ist natürlich sehr schade, dass das nicht geht. Andererseits bin ich hier bei meiner Familie in Wermelskirchen  und bei meinem Verein aber gut behütet und werde natürlich versuchen, mich auf die Deutschen Meisterschaften bestmöglich vorzubereiten. Es ist schön, mal wieder in Berlin schwimmen zu können, nachdem es im April wegen Corona und im vergangenen Jahr wegen meiner Weltcup-Teilnahme nicht geklappt hat“, sagt Delkeskamp. Er versucht,  die guten Seiten der Planänderung herauszustellen.

Doch wie kam die nur so kurzfristig zustande? Seine Universität hatte mit einem US-Krankenhauskonzern ein Hygienekonzept ausgearbeitet, das neben einer 14-tägigen Quarantäne der ausländischen Studenten vor Semesterbeginn auch eine lückenlose Testung aller US-Studenten und darüber hinaus im Semester immer wieder stichprobenartige Tests, vorsah. Delkeskamp: „Nun hat der Konzern der Uni aber offenbar mitgeteilt, dass es nicht machbar sei, die Testergebnisse wie vorgesehen kurzfristig zu liefern, sondern mit Verzögerung von bis zu 14 Tagen.“ Mit Rücksicht auf die Gesundheit von Studenten und Lehrpersonal habe die Universität daraufhin das Präsenzsemester abgeblasen.

Um sein Studium macht sich Delkeskamp deshalb keine Sorgen. Der Lehrbetrieb sei schon seit April störungsfrei online gelaufen, sogar mit Interaktionsmöglichkeiten während der Vorlesungen und Online-Prüfungen. Auch sein Nachhilfeprojekt - Delkeskamp ist einer von 30 Head-Tutors - laufe nun online ab.

Kontakt will er auch zu seinen Schwimmtrainern in den USA halten. Auch Bayer-Chefcoach Michael Bryja stehe mit denen in Verbindung. Delkeskamp, dessen Spezialitäten die Lagen- und die längeren Bruststrecken sind, sollte sich locker für die Top-30, die bei der DM zugelassen werden, qualifizieren können. „Die Frage ist zurzeit allerdings noch, wo Qualifikationswettkämpfe angeboten werden“, sagt er. Nach einer Woche Familienurlaub  trainiert er derzeit sechsmal pro Woche im Wasser und nimmt auch die Krafteinheiten wahr, die der SV Bayer für seine Top-Schwimmer anbietet. Ab 18. August soll nach den abgeschlossenen Wartungsarbeiten im Schwimmleistungszentrum, wie berichtet, auch wieder auf der 50-Meter-Bahn trainiert werden können. Delkeskamp: „Jetzt haben wir wieder ein Ziel, auf das wir hin trainieren.“ gh

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