Bahnhofs-Schicksal: Schwamm und Kosten ohne Ende

Der Bahnhof Küllenhahn könnte ein Kleinod an der Sambatrasse sein. Bislang ist er jedoch noch eine Ruine – im Privatbesitz.

Wuppertal. Wenn am 12. Juni die Teilnehmer des Sambatrassen-Laufs an den Start gehen, dann blicken sie auf eine traurige Ruine, eine wenig einladende Kulisse für ein Sport-Event auf der umgebauten Bahntrasse, das schon fast zum Klassiker geworden ist (siehe Kasten).

Dabei hatte Cornelia Ernenputsch große Pläne, als sie vor gut zehn Jahren Miteigentümerin des maroden Bahnhofs Küllenhahn wurde. Die Eisenbahn fuhr zu der Zeit schon lange nicht mehr in Richtung Cronenberg und die Sambatrasse existierte lediglich als Idee.

Ein Atelier mit Künstler-Café schwebte der gebürtigen Küllenhahnerin vor, etwas Ausgefallenes mit Stil am Rande eines künftig stark frequentierten Ausflug-ziels. Das Konzept hatte Potenzial, das fanden auch der örtliche Bürgerverein, Freunde, Architekten und Planer.

Doch daraus geworden ist bis heute nichts, denn bis auf viel Lob und gute Ratschläge hat die Investorin keine Unterstützung erhalten. "Dabei könnte das eine Goldgrube sein", wie Ratsmitglied Peter Vorsteher vom Bürgerverein überzeugt ist.

Doch dafür müsste zunächst investiert werden - und zwar in einer Größenordnung, mit der Cornelia Ernenputsch niemals gerechnet hätte. "In dem Gebäude sitzt der Schwamm, da ist kaum noch etwas zu machen." Eine Gesamtsanierung würde nach ersten Schätzungen mindestens 1,5 Millionen Euro kosten. Zu viel für ein von Enthusiasmus und Heimatliebe getriebenes Projekt.

Wirtschaftlich und bautechnisch realistischer wären da schon Abriss und Rekonstruktion des denkmalgeschützten Gebäudes. Das würde auch der Bürgerverein unterstützen, allerdings nur ideell, denn auch den Ehrenamtlichen fehlt das Geld, um einen neuen Bahnhof monetär zu unterstützen.

Dazu kommt, dass Teile des Grundstücks noch im Besitz der Bahn beziehungsweise deren Tochterfirma sind. Auch für dieses Problem ist noch keine Lösung in Sicht.

So rechnet Cornelia Ernenputsch nicht damit, dass der Sambatrassen-Lauf 2011 in einem einladenderen Ambiente starten könnte - es sei denn, es finden sich Unterstützer für das Projekt Bahnhof Küllenhahn.

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