Sturm zerstört Zirkuszelt

Hoher Schaden beim Zirkus Hansa Wunderland, viele Feuerwehreinsätze.

Meerbusch. Fast im Fünf-Minuten-Takt gingen in der Nacht zu Mittwoch die Notrufe bei der Feuerwehr Meerbusch ein. Grund war ein starkes Unwetter, das innerhalb von kurzer Zeit Bäume umknicken ließ und Straßen unter Wasser setzte.

Um 22.39 Uhr lief beim Löschzug Osterath der erste Alarm ein. Das Zelt des Zirkus Hansa Wunderland auf dem Hans-Lampenscherf-Platz hatte dem heftigen Wind trotz aller Bemühungen der Zirkusartisten nicht standgehalten und drohte, aus der Verankerung zu reißen. Außerdem war ein Transportanhänger umgekippt. 15 Feuerwehrmänner halfen den Eigentümern bei der Räumung des Zelts und leuchteten die Einsatzstelle aus. Personen oder Tiere wurden nicht verletzt. Nach 40 Minuten war dieser Einsatz beendet.

Am Tag danach waren die Zirkusleute entsetzt. In heller Aufregung und völlig ratlos suchte die Zirkusfamilie am Mittwoch Rat und Hilfe beim Ordnungsamt der Stadt. „Vor Ort erkannten unsere Mitarbeiter sogleich, dass das Zelt unverzüglich abgebaut werden musste, um weiteren Schaden zu vermeiden“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Unter die abgerissenen Planen drohte sich erneut Wind zu setzen. Der Abbau wurde sofort in Angriff genommen.

Das Zelt sei wohl nicht mehr zu retten, sagt ein Mitarbeiter des Zirkus. „Und ist das Zelt kaputt, ist auch unsere Existenz kaputt.“

Das Problem des umgekippten Lkw-Hängers ließ sich allerdings nicht mit eigenen Kräften lösen. Über das Ordnungsamt wurde ein Abschleppdienst herbeigerufen, der den Hänger mit schwerem Gerät wieder aufrichtete. Nach zwei Stunden war die Arbeit geschafft. Ob das Fahrzeug angesichts der Schäden noch zu reparieren ist, sei fraglich, an weitere Vorstellungen in Osterath wohl vorerst nicht zu denken, heißt es beim Zirkus Hansa Wunderland. „Ich weiß nicht, wie es bei uns weitergehen soll“, sagt der Mitarbeiter.

Am Unglücksabend um 22.41 Uhr wurde der Löschzug Büderich zu Hilfe gerufen, weil in Höhe Haus Meer ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt war. Zehn Einsatzkräfte zerlegten mit einer Motorsäge einen Baum, der auf die Fahrbahn gefallen war, und schafften die Teile beiseite. 30 Minuten dauerte der Einsatz. Auch 15 Freiwillige des Löschzugs Strümp setzten die Kettensäge ein, nachdem sie um 22.43 Uhr zu zwei umgestürzten Bäumen zur Schlossstraße bestellt wurden. Handlich gestückelt, konnte das Hindernis von der Straße entfernt werden.

Um 22.55 Uhr waren die Nierster gefragt: Ein umgestürzter Baum versperrte die Werthallee. Die neun Mitglieder der Löschgruppe Nierst benötigten nur 15 Minuten, um Stamm und Äste auf eine angrenzende Grünfläche zu ziehen und so den Weg frei zu machen. Innerhalb von zehn Minuten hatten wenige Minuten später elf Kollegen in Osterath einen Baum auf der Strümper Straße in transportable Stücke gesägt. Nicht mehr Zeit benötigten die Lanker, um gegen 23 Uhr einen weiteren Baum von der Eichendorffstraße zu entfernen.

Der letzte Einsatz in der Nacht folgte in Büderich: Als die zehn Mann kurz nach 23 Uhr eintrafen, um einen Wasserschaden zu beheben, hatte sich der Rückstau im Rohrnetz von selbst aufgelöst.

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