Jobcenter-Umzug innerhalb von 24 Stunden

Die Mitarbeiter des Jobcenters sind am Dienstag nach Neuss gezogen.

Osterath. Zielstrebig steuern zwei Frauen den Hintereingang des Alten Rathauses in Osterath an, wo es bis Dienstag zum Jobcenter ging. Als sie den Umzugswagen sehen, stutzen sie und schauen sich verwirrt um. „Die sind hier raus und nach Neuss gezogen. Das wird heute wohl nichts mehr“, informiert ein freundlicher Mitarbeiter des Umzugsunternehmens die Frauen.

Am Dienstag war für die zehn Mitarbeiter der Jobcenter-Dependance in Meerbusch der Tag der Wahrheit. „Wir haben hier am Montag noch voll gearbeitet. Der gesamte Umzug muss an einem Tag durchgezogen werden. Mittwochmorgen geht die Arbeit dann normal weiter“, erklärt Jessica Bätzgen.

Ab 7 Uhr wurden Kisten gepackt und Akten in Spezialwannen gestapelt. Während in Meerbusch die Möbelpacker noch den zweiten Lastwagen beladen, wird der erste am Neubau an der Karl-Arnold-Straße hinter dem Hauptbahnhof in Neuss bereits ausgepackt. Nur die Computer wurden vorab abgeholt.

Den Umzug in die neue Zentrale, in der nun die Niederlassungen aus Neuss, Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich untergebracht sind, sehen die bisher in Osterath beschäftigten Mitarbeiter mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir sind jetzt für alle Kunden zentral und unter einem Dach erreichbar. Der Standort ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden. Für Osterather war das Alte Rathaus natürlich eine exponierte Adresse, für Büdericher zum Beispiel ändert sich dagegen nicht wirklich viel, was die Entfernung angeht“, sagt Jörg Kimstädt.

„Ohnehin war in Meerbusch ja nur die Leistungsabteilung angesiedelt. Dreimal die Woche kam ein Arbeitsvermittler, ansonsten mussten die Kunden schon immer nach Neuss fahren“, ergänzt Jessica Bätzgen, die aber auch die Kehrseite der Medaille sieht: „Die Wege zur Meerbuscher Verwaltung, zu Mitarbeitern, die sich mit Wohngeld, Asylfragen oder Unterhaltszahlungen befassen, sind jetzt weiter. Aber wird sind gut genug vernetzt, so dass das auch so funktionieren sollte.“

Die für Meerbusch zuständigen Mitarbeiter sitzen künftig in der dritten Etage des Jobcenters in Neuss, an den Öffnungszeiten ändert sich nichts. Wem es anfangs an Orientierung fehlt, dem wird am zentralen Empfang geholfen. Nach dem Mord an einer Mitarbeiterin im vergangenen Jahr genießt der Sicherheitsaspekt eine hohe Priorität, so dass Kunden sich auf Änderungen (Kameras in den Fluren, Zwischentüren zu Nebenbüros) einstellen müssen. Sicherheitsschleusen wird es aber nicht geben.

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