Abriss gegen Denkmalschutz: Kein Kompromiss am Runden Tisch

Heimatkreis will den Denkmalschutzbereich, das Ehepaar Wellen den Abriss.

Langst-Kierst. Der Heimatkreis Lank will seine Aufforderung, die Denkmalpfleger sollten sich mit der Unterschutzstellung des Rheinbereichs samt Fährverbindung von Langst-Kierst nach Kaiserswerth befassen, nicht zurücknehmen. Die Inhaber von Haus Wellen wollen andererseits an ihren Plänen festhalten, das Restaurant abzureißen. Das ist das Fazit des Runden Tischs am Montagabend, an dem man eine Annäherung gesucht hatte.

„Es hat nichts gebracht“, sagt Brigitta Wellen. Die Vertreter des Heimatkreises wollten das „Rheintor“ erhalten, die Wirkung, die von den sich gegenüberliegenden Häusern Wellen und Tourné geschaffen wird. Die Restaurantfassade direkt an der Straße sollte danach erhalten bleiben, die Gaststätte könnte nichtsdestotrotz in Wohnraum umgewandelt werden. Keine Chance, sagt Brigitta Wellen. Das hat auch der Heimatkreis-Vorsitzende Franz-Josef Radmacher in dem Gespräch so verstanden: „Alles ist zu spät, wir sind nicht optimistisch. Die Eigentümer bewegen sich da nicht mehr.“ Die Vorbereitungen des Neubaus von fünf Häusern sei fortgeschritten, Interessenten stünden Schlange, sagt Radmacher, der die moderne Architektur für Langst-Kierst als unpassend empfindet.

Zu tun bleibt beiden Parteien im Moment nicht viel. Der Heimatkreis sieht seine Möglichkeiten erschöpft. „Wir sind ja nicht Prozessbeteiligte. Die Entscheidungen über Abriss und Neubauten liegen außerhalb unseres Einflusses“, sagt Radmacher. „Wenn die Denkmalbehörde nicht einschreitet, haben wir keine Chance.“

„Wir warten auf die Planungsausschusssitzung am 19. November“, sagt Brigitta Wellen. Dann soll laut Auskunft der Stadtplaner klar sein, ob eine Unterschutzstellung der Rheinquerung in Langst-Kierst möglicherweise in Frage kommt.

Bis dahin ist im Haus Wellen Hochsaison. Ab dem 31. Oktober ist das Haus allabendlich voll: Gänseessen. Parallel dazu wird der Geschäftsbetrieb abgewickelt. Auch viele Langst-Kierster bedauerten die Schließung des Traditionshauses, kritisierten aber ihr Vorhaben nicht, sagt Brigitta Wellen: „Sie haben viel Verständnis.“

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