Büderich: Zur Nachahmung empfohlen

Gesamtschüler führen Demokratie-Umfrage durch.

Büderich. 90 Prozent der 230 befragten Oberstufenschüler an der Maria-Montessori-Gesamtschule würden wählen. Das ist für Bürgermeister Dieter Spindler "das tollste Ergebnis der Umfrage", deren Auswertung ihm am Donnerstag Schüler des Sozialwissenschafts-Grundkurses aushändigten.

Die 23 Gesamtschüler haben über einen Zeitraum von rund sechs Wochen an der Erstellung des Fragebogens zum Demokratie-Verständnis von Jugendlichen, den Interviews und der Auswertung gesessen. Die Schulumfrage ist Teil eines Beitrags für einen Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung. Gewinnen kann man eine Reise nach Berlin.

Der Preis stand bei den engagierten Schülern jedoch nicht im Mittelpunkt des Interesses. Die 16- und 17-Jährigen hoffen, dass ihre Erkenntnisse in die kommunale Jugendpolitik einfließen. Und sie wollen zeigen, dass die Jugendlichen von heute eben nicht gänzlich uninteressiert an Politik sind.

Das untermauern auch einige Antworten: Fast 70 Prozent der Befragten informieren sich häufig oder zumindest gelegentlich über Politik. Zu wenig Jugendthemen (63 Prozent) und mangelnde Präsenz von Politikern in der Schule (45 Prozent) stehen ganz oben auf der Liste der Gründe für Politikverdrossenheit.

Aber auch Defizite treten zutage: 19 Prozent der Mädchen und elf Prozent der Jungen sind davon überzeugt, dass die NPD im Bundestag vertreten ist. Immerhin 21 Prozent glauben, dass die Piratenpartei bei den nächsten Wahlen den Sprung in den Bundestag schafft.

Dieter Spindler hatte bereits im Vorfeld Erfahrungen mit den politikinteressierten Teilnehmern des Sowi-Kurses gesammelt. "Für die Vorstellung der Zwischenergebnisse im Rathaus waren zehn Minuten angesetzt, es wurde eine Stunde daraus." Für ihn steht fest: "Derartiges Engagement ist zur Nachahmung nur zu empfehlen."

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