Nach dem Abitur: Zwei junge Männer wollen die Welt erkunden
Als Basketballspieler in die USA oder als Englischlehrer nach Japan: Nach dem Ende ihrer Schulzeit haben zwei junge Männer aus Wuppertal und Düsseldorf große Reisepläne.
Wuppertal/Düsseldorf. Den ganz großen Wurf plant Henk Droste erst nach seinem 1,8-Abitur. Dann quert der gebürtige Wuppertaler den großen Teich, um in den USA für zunächst zehn Monate eine Privatschule im Bundesstaat Maine zu besuchen. Das Sportstipendium zahlt die Kents Hill School, für die der 17-Jährige auf Körbejagd gehen wird. Derzeit spielt er für den Regionalligisten SW Baskets Wuppertal. „Zuvor bin ich für Bayer Leverkusen zwei Saisons lang in der Jugendbasketball-Bundesliga angetreten“, sagt Droste.
Ende 2016 wurde er sogar als einer von 50 Spielern zu einem Lehrgang der U16-Nationalmannschaft eingeladen. Doch den Sprung in die Nachwuchsbundesliga bei Bayer 04 wagte der Basketballer nicht, sondern fokussierte sich stattdessen auf seine schulische Laufbahn. Auch, um seinen Kindheitstraum zu leben. „Ich wollte schon immer einmal in die USA gehen.“ Englisch zählte daher natürlich zu seinen Leistungskursfächern.
Mit Videomitschnitten von seinen Partien sowie Statistik-Material bewarb er sich für ein Stipendium. Bei einem Interview per Videoschalte überzeugte Droste die Privatschule davon, seinen Aufenthalt zu finanzieren. Als Gegenleistung erwarten sie vom Wuppertaler, dass er für ihr Team, die Kents Hill Huskies, erfolgreich Basketball spielt. Aber auch neben dem Sport will Droste die Zeit in Amerika nutzen: Nach Spanisch, Französisch und Englisch möchte sich der 17-Jährige die vierte Fremdsprache aneignen: „Sie bieten an der Privatschule das Fach Chinesisch an.“
Bei Gelegenheit will er seinen Sportidolen LeBron James (Cleveland Cavaliers) und Devin Booker (Phoenix Suns) über die Schulter schauen. Ende August geht es rüber in die Staaten. Sein Visum hat er bereits beantragt. „Ängste habe ich keine, die Vorfreude überwiegt. Ich bin gespannt auf den American Way of Life.“ Dass sich der 1,95-Meter-Hühne hohe Ziele setzt, scheint fast normal: Nach seinem US-Aufenthalt möchte Droste im Ausland Medizin studieren.
Was haben die Kinderserien „Heidi“ und „Captain Tsubasa“ gemeinsam? Beide sind sogenannte Anime, also japanische Zeichentrickserien. Lukas Mielczarek vom Max-Planck-Gymnasium in Düsseldorf liebt diese Kunstform. Auch Mangas, die japanische Comic-Variante, haben es dem 18-Jährigen mit dem 1,0-Abitur angetan. „Es gibt Animes und Mangas, die speziell Erwachsene ansprechen, indem sie philosophische Fragen aufgreifen“, erklärt Mielczarek, dessen Leistungskursfächer Englisch und Sozialwissenschaften waren.