Seltenheit : Einser-Abiturient aus Düsseldorf schafft volle Punktzahl
Düsseldorf David Jacob hat am Görres-Gymnasium die bestmögliche Punktzahl erreicht. Einen Corona-Makel oder -Bonus sieht er nicht.
Offiziell prangt auf David Jacobs Abiturzeugnis eine Durchschnittsnote von 1,0. Doch selbst dieses exzellente Prädikat wird dem frischgebackenen Abiturienten des Görres-Gymnasiums mit Blick auf die einzelnen Benotungen nicht gerecht. Nahezu in jedem einzelnen Kurs und in jedem einzelnen Quartal wurde Jacob mit der Höchstpunktzahl 15 bewertet. In Summe ergibt dies außergewöhnliche 900 von 900 erreichbaren Gesamtpunkten und damit rein rechnerisch sogar einen Schnitt von 0,66. „Ich denke, das werde ich so auch auf meinen Lebenslauf schreiben“, zeigt sich der 18-Jährige selbstbewusst.
Dass Abiturienten an der Höchstpunktzahl kratzen, kommt in jedem Jahrgang schon einmal vor. Doch für gewöhnlich gibt es darunter das ein oder andere Fach, in dem sich die entsprechenden Schüler auch einen kleinen Ausrutscher erlauben. Bei Jacob war es der Sport-Grundkurs, in dem es zweimal „nur“ zu 13 Punkten reichte. Doch in Nordrhein-Westfalen ermöglicht eine Regelung, unter bestimmten Fach-Konstellationen einige schlechtere Wertungen aus der Endnotenberechnung auszuschließen. Zumal Jacob in den restlichen Quartalen auch in Sport wieder die höchste Benotung erreichte. „Dabei kam mir die Corona-Pandemie sogar ein wenig entgegen, wodurch unser Sportkurs lange Zeit nur theoretisch abgehalten wurde. So habe ich die Note mit einigen Referaten aufwerten können.“
Ansonsten dürften Fleiß und eine angeborene Neugier für jedes Unterrichtsthema die Grundzutaten von David Jacobs Erfolgsrezept sein. „Ob die Elektrolyse in Chemie, Analysis in Mathe oder die Texte von Ovid im Lateinunterricht. Mich hat eigentlich jedes Thema immer interessiert. Das ist irgendwie ein glücklicher Fall, den ich selbst nicht erklären kann“, sagt er. Auch Disziplin und ein gewisser Ehrgeiz dürfen nicht fehlen. Schon Wochen im Voraus bereitete sich der Abiturient mehrere Stunden am Tag mit eigenen Lernplänen auf die Klausurenphasen vor. „Ich hatte mir das Ziel gesetzt, besser als 1,0 zu schaffen. Nun bin ich natürlich super stolz, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat“, sagt er.