Polizeieinsatz an der Moltkestraße Protest im Flüchtlingsdorf

Willich · Einige Bewohner forderten lautstark eine andere Unterbringung. Die Polizei beruhigte die Situation.

 Im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße protestierten am Dienstag Bewohner über ihre Unterbringung dort.

Im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße protestierten am Dienstag Bewohner über ihre Unterbringung dort.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, wurde die Polizei bereits am Dienstag gegen 10.45 Uhr zu einem Einsatz im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße gerufen. „Ein Mitarbeiter des Kommunalen Sicherheitsdienstes hat gemeldet, dass 15 bis 20 Menschen dort randalieren wollten“, so Wolfgang Goertz, Sprecher der Kreispolizeibehörde Viersen.

Daraufhin rückten rund 20 Einsatzkräfte vor Ort an – wo sich die Lage allerdings als weniger dramatisch dargestellt habe, als befürchtet: Zwei Bewohner hätten sich über die Unterbringungsbedingungen beschwert und andere Bewohner aufgestachelt. Gemeinsam habe man lautstark gegen die empfundene Situation in der Unterkunft protestiert. „Es ist nichts zu Bruch gegangen und gewalttätig wurde auch niemand“, so Goertz. Gemeinsam mit Verantwortlichen der Stadt Willich sei es gelungen, die Lage zu beruhigen.

Dies bestätigt auch Ordnungsdezernentin Brigitte Schwerdtfeger. „Ein Paar hat eine eigene Wohnung mit Bad für sich gefordert und wollte nicht weiter an der Moltkestraße leben“, so die Beigeordnete. Dem hätten sich weitere Bewohner angeschlossen. Durch beruhigende Ansprache und eine Aufklärung darüber, welche Ansprüche die Betroffenen haben, sei die Situation geklärt worden.

Die Menschen müssten eben zunächst an die Moltkestraße, danach gehe es je nach Aufenthaltsstatus weiter, so Schwerdtfeger. „Und wer für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen kann, kann natürlich auch eine eigene Wohnung haben.“

Derzeit wohnten an der Moltkestraße 180 Personen, davon 35 alleinstehende Männer sowie einige Paare, alleinerziehende Mütter und ganze Familien. Platz hätten 260 Personen. Nach wie vor solle die Notunterkunft Anfang Januar aufgelöst werden, so die Dezernentin. Bis dahin werde anderweitiger Wohnraum gesucht oder hergerichtet. „Aber auch dann hat nicht unbedingt jeder eine eigene Wohnung.“

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