Tipps für die Azubis von morgen

42 Schüler haben in St. Tönis an einem Training für Berufsanfänger teilgenommen.

Tönisvorst. „Ich möchte später mit Tieren arbeiten, mache auch mein Praktikum im Februar bei einem Tierarzt.“ Kim Kösters, 15 Jahre, besucht die 9. Klasse der Tönisvorster Realschule. Sie war eine von 42 jungen Leuten, die sich an der „Ausbildungsoffensive Tönisvorst 2011“ beteiligten: Während des vierstündigen Workshops ging es um die richtige Bewerbung, um Eignungstests oder das Vorstellungsgespräch.

Das Interesse war bereits im Vorfeld sehr gut gewesen. „Wir hatten nahezu 100 Bewerbungen“; sagte Jörg Geulmann, Vorsitzender der Tönisvorster Christdemokraten. Die CDU war nur einer von vielen Kooperationspartnern, darunter die Sparkasse Krefeld, Rewe, Feria Textil oder die Niederrheinwerke. Durch Malermeister Thorsten Engler und Fliesenleger Markus Daniels war auch die Tönisvorster Handwerkerschaft vertreten. Die beiden erzählten den 15- bis 18-jährigen Schülern etwas aus ihren Branchen, genauso wie die beiden jungen Fluggeräteelektroniker, die Air Berlin mitgebracht hatte.

Gleich nebenan bildeten die Haupt-, Realschüler und die Gymnasiasten in einem kleinen Konferenzzimmer der Sparkassenfiliale in St. Tönis eine andere gemischte Gruppe. Es ging um die richtige Bewerbung. „Nehmt bei den Bewerbungsfotos keine Urlaubs- und Partyfotos, sondern zieht ein unifarbenes Hemd oder eine unifarbene Bluse an.“ Das riet Sabine Haberland-Hoffmann von der Sparkasse Krefeld.

Eine weitere Zehner-Gruppe trainierte das Vorstellungsgespräch und ließ sich von Ute Grüben, Ausbildungsleiterin der Niederrhein-Werke, Tipps geben: „Trainiert vorher mit Bekannten oder Verwandten das Gespräch, informiert euch vorher etwas über die Firma.“

Was gar nicht geht: Beim Vorstellungsgespräch Kaugummi kauen, Hände in den Hosentaschen oder wenn mit verständnislosem Achselzucken auf Fragen reagiert wird. Auch sollte man unbedingt selbst einige Fragen stellen: „Das signalisiert Interesse.“

Nach dem Mittagessen — es gab von Rewe unter anderem Hähnchenschenkel und Salate — büffelten dann auch Timo, Yannick, Erika und Jenny an den Fragen im Eignungstest, wie „Klaus ist größer als Peter, Peter ist größer als Uli, aber kleiner als Gerd, Gerd ist größer als Klaus. Wer ist der Größte?“ Fabian hatte die richtige Lösung schnell gefunden: „Es kann nur Gerd sein.“

„Das hat was gebracht“ sagte am Schluss stellvertretend für viele der 17-jährige Marcel, der ein Gymnasium in Kempen besucht. Für ihn steht der spätere Beruf bereits fest: „Ich möchte Polizist werden, eine Empfehlung meines Vaters, der beim Zoll arbeitet.“

Auch andere Schüler hatten schon konkrete Vorstellungen: „Ich werde Kinderärztin“, meinte die 15-jährige Realschülerin Christine Hammerschmidt. Ihre Freundin Hue-Chi, ebenfalls in der 9c, favorisiert die Mediengestaltung. Andere bevorzugten ebenfalls das Grafik- oder Mediendesign, wie Saskia Walsdorf (16, Michael-Ende-Gymnasium) oder Vanessa Jochmann (15, Marienschule Krefeld).

Hinterher gab es noch eine Info-Mappe und kleine Präsente, wie USB-Sticks, Schreibsets, Schlüssel- und Kofferanhänger oder eine Beatmungsmaske von Air Berlin. Bei einer kleinen Tombola freute sich noch die junge Verena über einen Mallorca-Flug. „Wir überlegen, ob der großen Resonanz in diesem Jahr noch einen zweiten Workshop durchzuführen“, dies äußerten gleich mehrere Referenten.

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