Vlies im See bringt erhofften Effekt

Bislang sind keine Wasserpflanzen am Steg gewachsen.

Nettetal. Nackter Boden, ein paar Krümel und sonst nichts: „Bislang sind keine Wasserpflanzen im Versuchsgebiet gewachsen“, sagt Klaus van de Weyer. Der Unterwasserpflanzen-Experte begutachtet regelmäßig das Bodenvlies, das seit rund zehn Wochen am Steg im De-Witt-See den Algenwuchs hemmen soll.

Offensichtlich mit Erfolg. „Zwei kleine Pflänzchen, ein paar schwebende Algen, die aber hier nicht wurzeln können, das war alles, was wir festgestellt haben“, berichtete der Biologe am Dienstag.

Zufrieden zeigte sich deshalb Volkmar Dietl vom Netteverband: „Es war ja der Sinn des Ganzen, dass der Boden frei von Bewuchs bleibt und die Wassersportler nicht durch die Wasserpest gestört werden.“

Aus ökologischer Sicht war das Bodenvlies nicht unbedingt notwendig, weil, so Biologe van de Weyer, „Wasserpflanzen gut für den See sind“. Dass die Stadt und der Netteverband sich trotzdem für das Projekt entschieden hätten, sei „als Kompromiss und Entgegenkommen für die Wassersportler zu werten“, sagte Dietl bei der Einbringung der Matte.

Auf rund 400 Quadratmetern soll das schwere zweilagige Vlies, in das eine Sandschicht eingebracht ist, zwar Gase durchlassen, aber eben keine Pflanzenwurzeln. Mit rund 2500 Euro sei diese Maßnahme laut Netteverband wesentlich preiswerter als eine umständliche regelmäßige Mahd der Wasserpest.

Während Klaus van de Weyer sonst viel in europäischen Seen zu Forschungszwecken taucht, musste er bisher nicht in den flachen De-Witt-See steigen. Denn Andreas Schirmeisen und Minh Son Huynh vom Netteverband entwickelten ein spezielles Sichtrohr:

Ein langes Plastikrohr, das unten mit einer Plexiglasscheibe versehen ist, wird ins Wasser gesteckt und gibt die Sicht auf den Grund frei. Und da war bisher nur nackter Boden zu sehen.

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