Wülfrath Schnelles Internet in der Sporthalle

Wülfrath · In der Fliethe gibt es nun auch einen schnellen Zugang. Die Freifunker realisierten ihn in Zusammenarbeit mit Stadt und TBW.

 Jörg Kahm, Freifunk Neanderland, Martin Herter, IT-Experte des TBW, und Sportamtsleiter Dietmar Ruda (v.l.) freuen sich über die „gute, komplikationslose ­Zusammenarbeit“. Diese soll weitergeführt werden.

Jörg Kahm, Freifunk Neanderland, Martin Herter, IT-Experte des TBW, und Sportamtsleiter Dietmar Ruda (v.l.) freuen sich über die „gute, komplikationslose ­Zusammenarbeit“. Diese soll weitergeführt werden.

Foto: Andreas Reiter

. „Das schnelle Internet ist in der städtischen Sporthalle an der Fliethe angekommen.“ Sportamtsleiter Dietmar Ruda stellte zusammen mit Martin Herter, IT-Experte des Turnerbundes Wülfath (TBW), und Jörg Kahm vom Freifunk Neanderland die jüngste Zusammenarbeit vor. Wir haben im Zeittunnel und in der Medienwelt gute Erfahrungen mit den Freifunkern gemacht. Es war eine gute, komplikationslose Zusammenarbeit“, sagte Dietmar Ruda. Auf die Idee, schnelles Internet in dieser Sporthalle zu ermöglichen, hatte ihn eine Lehrerin gebracht. Sie nutzte das Internet, um im Sportunterricht Musik für die Schüler in Halle 2 aus dem Internet zu streamen – ein bisher mühsames Unterfangen, weil eben der W-Lan-Empfang entsprechend schlecht war.

Nur drei Router reichen aus, um die Sporthalle auszustatten

Der TBW organisierte darauf hin einen schnellen Zugang von Net Cologne, die Freifunker sorgten wiederum mit nur drei Routern für einen optimalen W-Lan-Empfang in der gesamten Sporthalle. „Wir haben einen hinter dem Fernseher im Foyer versteckt, ein anderer ist auf der Tribüne 1 installiert“, erklärte Jörg Kahm. Der dritte Router wird die Turnhalle 2 abdecken. Kosten: Eine Spende für die Freifunker. „Wir arbeiten ehrenamtlich und finanzieren uns aus Eigenmitteln und Spenden“, erläuterte Jörg Kahm. „Wir freuen uns, wenn wir unterstützt werden“, so der Freifunker weiter.

IT-Experte Martin Herter berichtete, warum eine gute W-Lan-Verbindung auch für den TBW so wichtig ist. „Alles digitalisiert sich. Wir haben früher die Spielberichte per Hand geschrieben und mit der Post an den Verband verschickt. Das hat viel Zeit und Geld gekostet.“ Nun werde alles digital bearbeitet, der Papierkrieg sei vorbei. Dies setze freilich voraus, dass schnelles Internet vorhanden ist. Dies sei auch im Training ein großer Vorteil. Die Spielanalysen könnten problemlos online stattfinden, Videos von den Spielen den Teams vorgespielt werden. „Es macht schon einen Unterschied, ob man einem Spieler sagt, dies oder das hast du im Spiel falsch gemacht, oder es ihm gleich zeigst“, beschrieb Martin Herter mit einem Augenzwinkern die moderne Trainigsarbeit.

Außer die Bereitstellung des DSL-Anschlusses entstanden dem TBW keine Kosten, wie der IT-Experte versichert. Auch rechtlich sei man auf der sicheren Seite, weil man das geschützte Netz der Freifunker nutzen kann. „Das ist ein überragender Service“, lobte Martin Herter, der sich um die Sicherheit nicht den Kopf zerbrechen muss. Alle profitierten davon. Für die Zuschauer bedeute dies einen Mehrwert, weil sie sich per WhatsApp, Facebook, Instagram oder E-Mail austauschen können – die derzeit angesagtesten Methoden der Kommunikation. Das die Sporthalle Fliethe momentan eine Baustelle ist, profitierten sogar die Bauarbeiter davon. „Als wir die Router angebracht haben, haben wir beim Gehen bemerkt, das noch Leute eingeloggt waren“, berichtete Jörg Kahm.

Insgesamt haben die Freifunker in Wülfrath bereits 35 Router installiert., so Jörg Kahm. Schwerpunkt sei die Innenstadt, aber auch die Feuerwache als Standpunkt Richtung Zeittunnel ist mittlerweile abgedeckt. Aktuell gibt es laut Jörg Kahm Gespräche mit der Wirtschaftsförderung, den Bereich vom Heumarkt aus in die Wilhelmstraße „in den Blick zu nehmen“. Dafür müssen auch noch Gespräche mit den Einzelhändlern und Eigentümern geführt werden, so Jörg Kahm. Aktuell nutzten „an normalen Tagen“ durchschnittlich 150 bis 180 Menschen den Zugang zeitgleich, an besonderen mehr als 250, sagte der Freifunker nicht ohne Stolz. Die Betonung legte er auf „zeitgleich“. Dahinter steckten natürlich deutlich mehr Nutzer. „Das sind erfreuliche Zahen.“

Dietmar Ruda hat ein weiteres Projekt im Blick. „Ziel ist es nachzulegen. Der Sportplatz am Erbacher Berg wäre eine sinnvolle Ergänzung“, sagte der Sportamtsleiter. Nach den bisher gemachten Erfahrungen mit den Freifunkern ist die Verwirklichung wohl nur eine Frage der Zeit.

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