NRW Die DRK-Kita wird Familienzentrum

Wülfrath · Elf Jahre ist es her, dass die Stadt Wülfrath eine Kindertagesstätte als Familienzentrum zertifizieren konnte. In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses konnte diesem Missstand Abhilfe geleistet werden.

 Die DRK-Kita „Farbenfroh“ konnte sich bei dem Auswahlverfahren gegen die „Stadtspatzen“ behaupten, wird Wülfraths viertes Familienzentrum.

Die DRK-Kita „Farbenfroh“ konnte sich bei dem Auswahlverfahren gegen die „Stadtspatzen“ behaupten, wird Wülfraths viertes Familienzentrum.

Foto: Tanja Bamme

Mit sieben zu fünf Stimmen sprachen sich die Ausschussmitglieder für die Zertifizierung der DRK-Kita „Farbenfroh“ aus, die sich ebenso wie die Kita „Stadtspatzen“ für die Zertifizierung beworben hatte. Somit ist die Kindertagesstätte des Roten Kreuzes auf dem Weg zum vierten Familienzentrum.

„Der Ausbau der Familienzentren in NRW startete 2006“, rief Jugendhilfeplaner Udo Neumann in Erinnerung. Und zunächst schritt der Ausbau auch sehr zügig voran. Im Jahr 2006 wurde die städtische Kita Ellenbeek zertifiziert, 2008 folgte die Arche Noah der Caritas und 2009 das Düssler Tor der evangelisch-reformierten Gemeinde. „Es war immer geplant, auch eine vierte Kita zu zertifizieren. Als wir die Zusage erhielten, wurde das Verfahren direkt angestoßen und von Februar dieses Jahres bis heute alle Schritte in die Wege geleitet“, so Neumann weiter.

Zertifizierung bringt einen
Zuschuss von 20 000 Euro

Mit der Zertifizierung zum Familienzentrum ist ein jährlicher Zuschuss von 20 000 Euro verbunden. Dass dieser Mehrertrag für die Einrichtung jedoch mit einem enormen Maß an Mehrarbeit einhergeht, lässt Udo Neumann nicht unerwähnt. „Angebote für Familien müssen geschaffen, Ordner gefüllt und Netzwerkarbeit angestoßen werden. Zudem muss sich die Kita alle vier Jahre rezertifizieren lassen und darlegen, dass die Standards erfüllt werden.“

In einer kurzen Sitzungsunterbrechung bekamen die beiden Leiterinnen der DRK-Kita „Farbenfroh“ sowie der Kita „Stadtspatzen“ die Möglichkeit, ihre Einrichtungen und deren jeweilige Schwerpunktarbeit vorzustellen. Ebenso lag den Ausschussmitgliedern eine Bewerbung in schriftlicher Form vor. Während die DRK-Kita viergruppig strukturiert ist und 85 Kindern von zwei bis sechs Jahren Platz bietet, gibt es bei den „Stadtspatzen“ 107 Mädchen und Jungen in der gleichen Altersspanne in fünf Gruppen. Beide Einrichtungen sind bereits dem Förderprogramm „Plus-Kita“ angeschlossen, gelten als zertifizierter Bewegungskindergarten und Sprach-Kita. Auch die personelle Aufschlüsselung ist nahezu identisch. „Sie können gar keine falsche Entscheidung treffen, denn beide Kitas sind ähnlich strukturiert“, gab Udo Neumann den Ausschussmitgliedern vor der Entscheidung, die in geheimer Wahl getroffen wurde, mit auf den Weg.

Nach Bekanntgabe der Entscheidung zeigte sich Jessica Jäger, Einrichtungsleiterin der „Stadtspatzen“, sportlich fair und gratulierte der DRK- Kita zu der gewonnenen Wahl. Beide Einrichtungen waren erstmalig im Rennen um eine Zertifizierung.

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