Kommunalwahl 2020 Promenade soll im Forstwald beginnen

West · Welche Themen wollen die Parteien im Westbezirk nach der Kommunalwahl angehen? Die WZ hat sich umgehört.

 Die Krefelder Promenade soll nach dem Wunsch der Politik im Krefelder Westen fortgeführt werden – teils auf schon vorhandenen Wegen.

Die Krefelder Promenade soll nach dem Wunsch der Politik im Krefelder Westen fortgeführt werden – teils auf schon vorhandenen Wegen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Ausbau des Radwege-Netzes, das Baugebiet Tackheide, die Zukunft des Geländes der Forstwald-Kaserne und die Versorgung mit Kita-Plätzen sind für die Kandidaten im Westbezirk wichtige Themen für die Zeit nach der Kommunalwahl.

Die Kandidaten der SPD:

Klaus Menzer, Gabi Schock, Wolfgang Pasch, Ingrid Rudolph, Bernd Lübke, Maxie Leuchters

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt im Stadtteil?

Laut Bezirksvorsteher Klaus Menzer müsse der Schwerpunkt auf dem Ausbau des Radverkehrs liegen. „Die Krefelder Promenade ist vor kurzem in ihrem ersten Teilstück eröffnet worden. Hier muss dringend nach 15 Jahren Stillstand das zum Plan Gewordene Realität werden. Im Westen ließe sich ein gutes Stück von Bahnhof Forsthaus bis zur Querung der Forstwaldstraße durch Verbesserung der Fahrbahn direkt verwirklichen. Von dort bis zum Nauenweg wird es etwas schwieriger, aber leidlich machbar.“ Die Promenade sei aber kein Einzelstück, sondern passe sich in die Planungen der Strecken Venlo-Krefeld und MG-Krefeld ein, von denen der Westbezirk direkt betroffen sei, und die Idee, Krefeld im Osten nach Duisburg an den R1 anzuschließen. „Damit entsteht ein großer Freizeitradverkehrsbereich, der in Teilstücken auch vom berufsbedingten Radverkehr benutzt werden kann.“

Welche weiteren Ziele verfolgen Sie in der kommenden Wahlperiode?

Für den B-Plan östlich von Tackheide müsse es gelingen, einen Zusammenhalt von altem Bestand und neuem Wohneinheiten zu einem zukunftsträchtigen Viertel zusammenwachsen zu lassen. Auf den Weg gebracht sei schon die Renovierung des zweiten Teils der Blumenstraße. „Geleistet werden muss sie erst noch, da müssen wir in der nächsten Periode den Daumen draufhalten.“ Der Kita-Neubau sei wegen zahlreicher Bedenken über zunehmendes Verkehrsaufkommen nicht genügend vorangekommen. Hier müsse auf die Anwohner frühzeitig zugegangen werden, um gemeinsam tragbare Lösungen zu suchen.

Die Kandidaten der CDU:

Ingeborg Müllers, Heinz-Albert Schmitz, Robert Kleinheyer, Carsten von der Venn, Tanja Rabe, Sabine Seppelt, Sandra Kleinheyer, Michael Roder, Patrick Albrecht, Barbara Ritters-Kleinheyer, Hans-Peter Kreuzberg, Maximilian Pasch

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt im Stadtteil?

Im heterogenen Krefelder Westen unterscheiden sich die Probleme teilweise erheblich, meint CDU-Spitzenkandidatin Ingeborg Müllers. „Durchgehend für alle Bereiche müssen dringend eine bessere Befahrbarkeit der Straßen und Radwege sowie sichere Gehwege für Fußgänger erreicht werden. Drängende Probleme für die Bewohner der westlichen Innenstadt sind der Park-Such-Verkehr, das unerlaubte und damit gefährdende Abstellen von Fahrzeugen in Kreuzungsbereichen, auf schraffierten Flächen und weiteren absoluten Halteverbotsbereichen.“

Eine nachhaltige und verträgliche Bebauung in Tackheide sei ein wichtiges Projekt, genauso die Aufforstung des ehemaligen Kasernengeländes im Forstwald.

Welche weiteren Ziele verfolgen Sie?

„Krefeld-West ist ein Krefelder Stadtteil mit guter Wohn- und Aufenthaltsqualität, für dessen Entwicklung wir uns weiterhin einsetzen“, sagt Müllers. Für ein Leben in angenehmer, sicherer Umgebung werde sich die CDU engagieren. Auch für die Pflege und Erhaltung der Plätze und Parkanlagen mache man sich stark.

Zusammenfassend sei der CDU wichtig: Aufbruch – zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsmöglichkeiten im Krefelder Westen. Chancen – für ein respektvolles, tolerantes Miteinander. Zuversicht – ein gutes Lebens- und Wohnumfeld zu schaffen.

Die Kandidaten der Grünen:

Annelie Wulff, Sarah Stadler, Jandira Krahl, Alexander Kredel, Reinhard Hilge, Rolf-Bernd Hechler

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt im Stadtteil?

„Gemeinsam mit den anderen Fraktionen im Rat werden wir dafür kämpfen, dass die 380-kV-Höchstspannungsfreileitung nicht oberirdisch, sondern unterirdisch verlegt wird“, erklärt für die Grünen Annelie Wulff.

Welche weiteren Ziele verfolgen Sie?

Statt eines „Sondierungsbereichs“ (für Bebauung) gemäß Regionalplan setzen sich die Grünen für die Konzeptionierung und Umsetzung des Landschaftsparks West (Ottostraße mit Mitmachbauernhof Mallewupp, Kleingartenvereinen) ein. „Einer ökologisch und sozial verträglichen Bebauung im Bereich Alte Gladbacher Str./Tackheide werden wir erst nach einem entsprechenden Verkehrskonzept zustimmen.“ Wichtig wäre eine gute Taktung des ÖPNV, eventuell ein neuer Haltepunkt an der Bahnlinie Krefeld-Mönchengladbach. Eine gute Anbindung an die Krefelder Promenade und den geplanten Radschnellweg Krefeld-Willich-Mönchengladbach dürfte laut Wulff gegeben sein. Nicht zuletzt müsse der Ausbau der Promenade im Westen zwischen Bahnhof Forsthaus und Bahnübergang Forstwaldstraße angegangen werden. Und auch der Westen müsse mit ausreichend KiTa-Plätzen versorgt werden.

Die Kandidaten der FDP:

Günther Porst, Robert Suhrke, Linda Weßler, Anja Offermann, Robert Schäfer, Holger Offermann, Wolfgang Friesen, Hubertus Krings, Sebastian ten Haaf, Nils Michaelis

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt im Stadtteil?

Dazu sagt Günther Porst: „Die Tackheide ist eine historisch gewachsene Ansiedlung. Diesen Siedlungscharakter wollen wir auch unter Einbeziehung des geplanten Neubaugebiets mit nicht mehr als etwa 200 bis 250 Wohneinheiten erhalten. Zugleich muss eine nachhaltige, umweltverträgliche Verkehrsführung geschaffen werden.“

Welche weiteren Ziele verfolgen Sie?

„Wenn die Kaserne nicht mehr gebraucht wird, dann wird das Gelände wieder aufgeforstet“. So hieß es laut Porst aus Verwaltung und Politik. Doch statt das Versprechen einzuhalten, habe der Stadtrat mit Mehrheit von SPD, Grünen und Linken die zum Teil geschlossene Mehrfamilienhausbebauung beschlossen. Nicht nur für die Menschen im Westen sei der Forstwald Naherholungsgebiet, Biotop und grünes Zuhause. „Darum kämpfen wir weiter für die Wiederaufforstung.“

Die Kandidaten der Linken:

Manfred Stein, Basri Cakir, Stephan Hagemes, Heidrun von der Stück

Was ist für Sie das wichtigste Projekt im Stadtteil?

Im Bereich Tackheide (Bebauungungsplan 818) ist der Einsatz für eine maßvolle Nachverdichtung bereits bestehender Siedlungsbereiche wichtig, sagt Manfred Stein. Angestrebt werde eine leichte Bebauung von nur 200 Wohneinheiten und keine 500 Wohneinheiten in Tackheide.

Welche weiteren Ziele für den Bezirk West verfolgen Sie?

Keine Flächenbebauung auf der Ottostraße, den Erhalt des Mitmach-Bauerhofs für Kinder, Mallewupp, und der Gartenanlage. Der Stadtteil „Rund um St.Josef“ benötige dringend einen Streetworker für die Probleme (Drogen, Alkohol und Verschmutzung des Platzes) im Viertel.

„Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Westbezirk eine Zigarrettenkippen- freie Zone wird“, so Stein. Das Umweltbewustsein im Westbezirk solle stärker gefördert werden. Zudem habe der Bezirk nach wie vor kein anständiges Verkehrs- und Parkkonzept. Auch die Weiterentwicklung der Forstwald -Kaserne hat die Linke auf dem Zettel. Red

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